Es läuft nicht mehr
Bayernliga Nord: FC Ingolstadt II hat nach 1:2 bei Fortuna Regensburg drei der letzten vier Spiele verloren

16.09.2023 | Stand 17.09.2023, 12:07 Uhr
Julian Meier

Moritz Wiezorrek (links, hier in der Partie gegen Würzburg) gelang in Regensburg zwar kurz nach der Pause der Ausgleich. Doch nach einer schwachen zweiten Hälfte gingen die Ingolstädter am Ende wieder einmal leer aus. Foto: Meyer

Von wegen die Kehrtwende ist geschafft: Nach dem mühsam errungenen 4:2-Sieg gegen Schlusslicht SC Feucht hat der FC Ingolstadt II am Freitagabend in der Bayernliga Nord einen erneuten Rückschlag erlitten. Bei Fortuna Regensburg, vor dem Spieltag mit gerade einmal sechs Zählern Drittletzter in der Tabelle, kassierten die Jungschanzer eine 1:2(0:1)-Niederlage. Dabei fehlte es wieder einmal an Grundsätzlichem.

FCI-Trainer Thomas Karg wusste nach Schlusspfiff gar nicht so genau, wie er seine Gefühlslage beschreiben sollte. „Es ist alles dabei. Wütend ist wohl der treffendste Begriff, weil es ein Spiel war, in dem wir in den ersten 30 Minuten eigentlich ganz ordentlich drin waren.“ Allerdings verpasste es seine Elf, die zahlreichen Abschlusssituationen in Tore umzumünzen. Wie Effizienz funktioniert, führten die Gastgeber dann eindrucksvoll vor: Bei einer ihrer ersten Chancen überhaupt lenkte Fabian Ziegler eine flache Hereingabe von Andrea Nocerino freistehend ins Tor (34.). „Das hatten wir jetzt schon oft, dass wir mit der ersten oder zweiten Gelegenheit des Gegners ein Gegentor bekommen. Danach haben wir ein bisschen den Faden verloren“, meinte Karg.

In der Halbzeitpause schworen sich die Schanzer nochmal aufs Neue ein. „Wir waren uns eigentlich sicher, dass wir das drehen können“, sagte Karg. Und tatsächlich dauerte es nicht einmal zwei Minuten, ehe Moritz Wiezorrek eine ähnliche Situation wie jene vor dem 0:1 aus kurzer Distanz abschloss (47.). Nach einer über weite Strecken ordentlichen ersten Halbzeit und dem schnellen Ausgleich nach der Pause hätte der FCI nun eigentlich befreit aufspielen können. Es sollte ganz anders kommen. „Wir haben dann eine ganz, ganz schlechte zweite Halbzeit gespielt, in der uns viel Körperlichkeit und Durchsetzungsvermögen abging. Dazu haben wir immer wieder Fehler in der Defensive gemacht und hatten Probleme in der Restverteidigung“, kritisierte Karg. Warum das so war, konnte auch er sich nicht so recht erklären. Es gehört wohl dazu, dass solch eine junge Mannschaft manchmal nicht so spielt, wie man es erwarten könnte.

Das böse Ende folgte nach 70 Minuten: Nach einem Eckball der Schanzer konterten die Regensburger blitzschnell, Philip Bockes schloss nach einer Einzelleistung zum 2:1 ins lange Eck ab. Im Anschluss hatte der FCI noch die ein oder andere Chance, ja sogar einen Elfmeter hätte es aus Sicht von Karg geben müssen: „Es war ein klares Foul an Mussa Fofanah. Die Regensburger Zuschauer neben mir konnten es auch nicht verstehen, warum der Schiedsrichter nicht gepfiffen hat.“ An der Entscheidung von Michael Freund wollte er die Niederlage trotzdem nicht festmachen: „Da müssen wir uns schon an unserer eigenen Nase packen, dass wir das Ganze nicht mehr erzwungen haben.“

Zum Schluss wurde es wieder mal ein „wildes Spiel“: viele Zweikämpfe, viele Fouls. Eines führte sogar noch zu einer Roten Karte, als Tom Liebherr Gegenspieler Wiezorrek von hinten umsenste und es danach zu einer Rudelbildung kam (87.). Letztlich half auch die kurzfristige Überzahl gegen Spielende nichts mehr. „Die letzte Entschlossenheit hat einfach gefehlt. Mit dem Aufwand, den wir in der zweiten Halbzeit betrieben haben, haben wir es nicht verdient, da was mitzunehmen“, lautete das bittere Fazit von Karg.

Überraschend kam die Niederlage indes nicht. Schon gegen Feucht und im Spiel davor gegen die DJK Ammerthal (1:3) waren die Leistungen der Schanzer nicht so wie gewünscht. Stellt sich die Frage, wie Karg das Ruder bis zum Auswärtsspiel gegen SpVgg Bayern Hof am kommenden Samstag (15 Uhr) herumreißen will. Der Schanzer Coach blieb pragmatisch: „Das einzige Mittel, wie man gegen Fehlerbilder ankommt, ist, es immer wieder anzusprechen, immer wieder zu trainieren und die Spieler im Training in ähnliche oder gleiche Situationen zu bringen, damit es dann irgendwann – hoffentlich sehr schnell – ins Spiel übertragen werden kann.“

DK


FC Ingolstadt II: Dehler – Birkl (32. Atak), Metaj (46. Hoti), Cavadias, Götzendörfer – Riedl (71. Fofanah), Paul, Schwarzensteiner, Nuhanovic – Perconti (46. Casale), Wiezorrek. – Tore: 1:0 Ziegler (34.), 1:1 Wiezorrek (47.), 2:1 Bockes (70.). – Rote Karte: Liebherr (87. grobes Foulspiel) / -. – Schiedsrichter: Freund (Perlesreut). – Zuschauer: 180.