„Die Mentalität wird entscheidend sein“
2. Bundesliga: FCI-Trainer Catovic setzt im Heimspiel gegen Andernach auf Einsatzwillen seiner Frauen

12.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:12 Uhr
Sabine Kaczynski

Volle Konzentration: Trainer Miren Catovic (Mitte) bespricht sich mit seinen Spielerinnen. Im Abstiegskampf kommt es inzwischen auf jeden Punkt an. Foto: Meyer

Drei Spiele sind in der 2. Frauenfußball-Bundesliga noch zu absolvieren – und der Kampf um den Klassenerhalt ist spannend wie lange nicht mehr. Mit dem 1. FFC Turbine Potsdam (8 Punkte) und dem 1. FC Köln II (18) stehen zwei der drei direkten Absteiger zwar so gut wie fest, doch mit dem FC Ingolstadt (28), dem SC Freiburg II (27) und dem FC Carl Zeiss Jena (27) streiten sich drei fast punktgleiche Teams weiterhin um den Platz am rettenden Ufer.

Beim Blick auf das Restprogramm scheint kein Klub wirklich im Vorteil zu sein. Während die Schanzerinnen an diesem Sonntag (11 Uhr, Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark) auf den Fünften SG 99 Andernach und in der Folge auf den 1. FC Köln II (13.) und den FC Bayern München II (4.) treffen, muss Freiburg noch gegen Ligaprimus RB Leipzig, Eintracht Frankfurt II (9.) und SC Sand (8.) ran. Jena spielt ebenfalls noch gegen München, zudem gegen die Zweitvertretungen der TSG Hoffenheim (7.) und des VfL Wolfsburg (6.).

Entsprechend zählt für die Ingolstädterinnen – mehr denn je – jedes Spiel. Der kommende Gegner, die SG Andernach, befindet sich derzeit auf Talfahrt und rutschte, nachdem in den vergangenen fünf Partien kein Sieg gelang, von Rang zwei auf Platz fünf. Doch auch die Erfolgsserie der Schanzerinnen ist nach zuvor fünf Spielen ohne Niederlage am vergangenen Wochenende gerissen. Angesichts des in der Vergangenheit sehr positiven direkten Vergleiches, dürfen die Schanzerinnen gegen die „Bäckermädchen“ durchaus auf drei Zähler hoffen. Sechsmal trafen beide in der 2. Bundesliga bereits aufeinander – viermal gingen die FCI-Frauen als Siegerinnen vom Platz. So auch im Hinspiel, als die Ingolstädterinnen beim 2:0-Sieg doppelt trafen, während die SG sogar einen Elfmeter vergab.

„Wir müssen in erster Linie auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen, dann können wir aufgrund der Konstellation den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Die Liga ist verrückt, jeder kann jeden schlagen“, meint FCI-Trainer Miren Catovic. Der 34-Jährige mag sich auch nicht auf bayerische Schützenhilfe verlassen – auch wenn die FCB-Frauen an diesem Wochenende beim Zwölften Jena antreten.

Andernach ist auch für Catovic derzeit eine Wundertüte: „Man kann sie überhaupt nicht einschätzen. Sie haben nichts zu verlieren, können aber auch nichts mehr gewinnen. Entsprechend schwer ist die Vorbereitung “, sagt der Trainer, der sich folgerichtig auf die eigene Elf konzentriert. „Wir rechnen mit einem hohen Pressing der Andernacher und müssen daher schnell und mit wenig Ballkontakten spielen, um rasch in die Tiefe zu kommen. Zudem müssen wir clever und gut verteidigen“, fordert Catovic, der bis auf die Langzeitverletzten alle Spielerinnen an Bord hat.

„In diesem Duell wird die Mentalität entscheidend sein, nicht die Taktik. Wir müssen mehr Willen zeigen, mehr kämpfen und aggressiver sein – einfach alles für den Sieg tun und über unsere Grenzen hinausgehen. Dann werden wir auch drei Punkte einfahren“, ist sich Catovic sicher.

DK