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Denkt man an sportliche Großevents in diesem Jahr, kommt sicherlich die Fußball Weltmeisterschaft in Katar zuerst in den Sinn. Dabei hat 2022 noch einiges mehr zu bieten, allen voran für die Basketballfans hierzulande, die sich aktuell über eine tolle EM, die EuroBasket 2022 freuen dürfen, bei der das deutsche Team gut aufgestellt ist. Während Basketball in Deutschland vor allem durch Dirk Nowitzki geprägt wurde, der die Werbetrommel für den Nachwuchs rührte, erntet man nun was man säte. Viele junge Talente schaffen den Sprung über College Teams in Nordamerika in die wichtigste Liga der Welt, die NBA. Doch nicht nur dort wird der deutsche Basketball würdig vertreten, auch die Basketball-Bundesliga wird für internationale Talente immer interessanter und erfolgreicher. Nicht zuletzt wegen dieser Faktoren, bestritt die Nationalmannschaft bislang ein großartiges Turnier und sicherte sich nun den Einzug in die Finalrunde.
DBB mit gutem Start
Mittlerweile sind alle fünf Vorrundenspiele in den Gruppen A bis D absolviert. Deutschland gewann in ihrer Gruppe B bislang vier der Partien und musste sich lediglich gegen Titelverteidiger Slowenien geschlagen geben, die um Superstar Luka Dončić kaum zu bremsen sind. Nicht umsonst gelten sie bei etablierten und neuen Sportwettenanbietern als einer der wahrscheinlichsten Sieger. Stärker werden nur Griechenland und Serbien eingeschätzt, die ebenfalls einige NBA-Stars in ihren Reihen haben und alle Spiele bislang gewinnen konnten. Ansonsten wird nur Frankreich vor Deutschland eingeordnet, die allerdings bereits im ersten Gruppenspiel geschlagen wurden.
Die Matches zuvor waren für die Mannschaft von Coach Gordon Herbert durchaus überzeugend. Das erste Spiel gegen die Franzosen ging deutlich, aber etwas überraschend mit 76:63 zugunsten des DBB aus. Dabei glänzte neben Teamkapitän Dennis Schröder vor allem die Defensive des Teams. Übrigens wurde Legende Nowitzki vor der Partie geehrt und seine Nummer 14 wird künftig nicht mehr vergeben. Anschließend gewann die deutsche Auswahl gegen Bosnien und Herzegowina mit 92:82. Hier bewiesen die Jungs in der zweiten Hälfte Moral, in der sie sich enorm steigern und somit verdient das Spiel für sich entscheiden konnten. Die dritte Partie gegen Litauen war extrem knapp und ging am Ende mit 109:107 in der doppelten Verlängerung gewonnen. Dabei echauffierte sich das litauische Team nach dem Spiel zurecht, da die Referees einen fälligen Freiwurf nicht gaben – ein anschließender Protest gegen die Spielwertung wurde allerdings kurz darauf vom Weltbasketballverband (FIBA) verworfen.
Dončić eine Nummer zu groß
Die bislang einzige Niederlage setzte es wie erwähnt gegen das Nationalteam aus Slowenien, die sich zuvor gegen Bosnien Herzegowina einen Ausrutscher erlaubten und ihr erstes Spiel verloren. Gegen Deutschland fanden sie aber rasch zu alter Stärke, allen voran der erst 23-jährige Luka Dončić von den Dallas Mavericks, der als einer der besten Spieler der NBA gilt. Mit 36 Punkten und 10 Rebounds konnte auch die deutsche Mannschaft im Nachhinein nur Respekt zollen, bei einer Begegnung, die Slowenien verdient mit 88:80 Punkten gewann. Vor der letzten Partie gegen Ungarn waren die Karten klar verteilt, wobei Deutschland gegen den Gruppenletzten als klarer Favorit galt. Das Match war mit 106:71 eine deutliche Angelegenheit für die DBB-Auswahl. Maodo Lô und Franz Wagner machten einmal mehr den Unterschied, während Dennis Schröder und Daniel Theis nicht im Kader waren.
Wagner sticht heraus
So sind die Aussichten der DBB-Auswahl gut, denn viele der Spieler performen wie von ihnen als Leistungsträger gewünscht. Neben Anführer Dennis Schröder, der gegen Slowenien die meisten Punkte beisteuerte, fällt auch Franz Wagner bei dem Turnier auf. Gegen Litauen lieferte er eine Show ab und belohnte sich mit 32 Punkten, was aufgrund seines jungen Alters von erst 21 Jahren für zusätzliche Lorbeeren von Coach Herbert sorgte. Franz besuchte, wie sein älterer Bruder Moritz, die University of Michigan, wo beide ihr Können unter Beweis stellten und für die NBA gedraftet wurden. Inzwischen stehen die Brüder bei Orlando Magic unter Vertrag. Mo Wagner musste das Turnier wegen einer Knöchelverletzung absagen, was für ihn umso bitterer ist, da ein Großteil der Spiele in seiner Heimatstadt Berlin ausgetragen werden. Auch Maodo Lô und Johannes Thiemann wissen ihre Stärken in diesem Turnier auszuspielen und tragen einen wichtigen Teil zu bisherigen Leistung des DBB bei.
Nun ist die Gruppenphase vorbei und Deutschland konnte sich souverän als Gruppenzweiter – hinter Slowenien – für das Achtelfinale qualifizieren. Dort wartet am 10. September die Auswahl aus Montenegro, die sich mit einem Sieg über Georgien in Gruppe A für die Finalrunde eintragen durften. Auf dem Papier geht Deutschland dabei weiterhin als Favorit ins Rennen und würde bei einem Sieg höchstwahrscheinlich auf Griechenland treffen, die eine hervorragende EM spielen. Hier führt Giannis Antetokounmpo das Team an, der 2021 mit den Milwaukee Bucks nicht nur die Championship gewinnen konnte, sondern außerdem zum MVP der Finals gewählt wurde – 2019 und 2020 gewann der die MVP-Auszeichnung in der regulären Saison.
Nun heißt es vorerst, den Fokus auf die Viertelfinalbegegnung zu legen und mit einem hoffentlich überzeugenden Auftritt Selbstvertrauen zu sammeln. Ob Griechenland anschließend eine Nummer zu groß ist, wird sich im besten Fall am 13. September in Berlin zeigen.
