Milliardenauftrag für Rüstungsindustrie
Bundestag beschließt Produktion von Patriot-Raketen bei MBDA in Schrobenhausen

13.12.2023 | Stand 13.12.2023, 19:05 Uhr

Ein gefechtsbereites Flugabwehrsystem der Bundeswehr vom Typ Patriot. Foto: Heimken, dpa

Deutschland will massiv in die Beschaffung des Luftabwehrsystems Patriot investieren und den Rüstungsstandort Schrobenhausen stärken. Der Verteidigungsausschuss des Bundestags beschloss am Mittwoch die Bestellung von 500 Lenkflugkörpern für das Waffensystem in Höhe von 3,01 Milliarden Euro. Der Haushaltsausschuss zeichnete die Vorlage ab.

Der Beschluss zeige die „gelebte Zeitenwende“, lobte SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt. Die Lenkflugkörper würden zusammen mit Rumänien, Schweden, Spanien und den Niederlanden bestellt. Damit könne eine Endmontagelinie für die Flugkörper in Deutschland – beim Rüstungshersteller MBDA in Schrobenhausen – aufgebaut werden, sagte Arlt unserer Zeitung. „Dies ist ein wichtiges Signal für den Aufbau von Resilienz und wichtiger industrieller Fähigkeiten im Industrieland Deutschland.“

Lob vonReinhard Brandl

Der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU) sprach ebenfalls von einer Stärkung der „Souveränität Deutschlands und Europas“. Es werde ein „entscheidender Beitrag zu den Munitionsbeständen bei der Bundeswehr und bei europäischen Nato-Partnern“ geleistet, sagte Brandl. „Mit der Einrichtung der ersten Endmontagelinie für Patriot-Flugkörper außerhalb der USA am Standort Schrobenhausen bauen wir dringend benötigte Produktionskapazitäten in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie auf und sichern dauerhaft unsere Lieferketten. Wir steigern die deutsche Wertschöpfung, erschließen uns wichtiges Know-how und schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region.“

mkü