Ingolstädter Autohersteller
Audi mit deutlich höherer Nachfrage nach Elektromodellen - Rückgang in China

10.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:48 Uhr

In Deutschland hat Audi im vergangenen Jahr 214.678 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 18,7 Prozent. −Foto: Hammer, DK-Archiv

Die Zahl der Auslieferungen ist gesunken, die Nachfrage nach Elektromodellen aber gestiegen: Audi hat im vergangenen Jahr mehr als 1,61 Millionen Fahrzeuge verkauft – ein Rückgang um 3,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Das teilte der Ingolstädter Autohersteller am Dienstagnachmittag mit. Dies waren weniger Auslieferungen als erwartet. Im Oktober noch hatte Audi mit 1,65 bis 1,75 Millionen verkauften Autos gerechnet – ursprünglich wurden sogar um die 1,85 Millionen Autos erwartet.



Bei den Auslieferungen vollelektrischer Autos allerdings legte der Konzern um rund 44 Prozent auf 118.196 deutlich zu. Bei den Verbrennern verzeichneten insbesondere der Audi A3 (plus 12,1 Prozent), der Audi A4 (plus acht) und der Audi Q5 (plus 2,7) eine gesteigerte Nachfrage. „Die starken Zahlen bei den vollelektrischen Modellen zeigen uns, dass unser klarer Fokus auf E-Mobilität der richtige Weg ist“, sagte Hildegard Wortmann, Vorständin für Vertrieb und Marketing.

Zahlreiche Bestellungen für den Q8 e-tron



Die hohe Nachfrage nach den Modellen Audi Q4 e-tron, Audi e-tron GT quattro und Audi e-tron bestätige die klare Entscheidung des Unternehmens für eine vollelektrische Zukunft, hieß es weiter. Für den Audi Q8 e-tron seien demnach bereits vor der Markteinführung im Frühjahr 2023 zahlreiche Bestellungen eingegangen. Ab 2026 will der Autohersteller ausschließlich vollelektrische Autos neu auf den Weltmarkt bringen.

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Große Unterschiede gab es bei der Nachfrage auf den einzelnen Märkten. So konnte Audi in Europa mit 624.498 ausgelieferten Fahrzeugen im Vorjahresvergleich um 1,2 Prozent zulegen. Insgesamt lagen 29 europäische Märkte über dem Vorjahr. Zur positiven Entwicklung trugen insbesondere die Auslieferungen in Deutschland mit 214.678 Fahrzeugen bei, teilte der Konzern weiter mit – ein Plus von 18,7 Prozent. Hier steigerte das Unternehmen seinen Marktanteil deutlich, auch durch ein starkes Plus bei den Auslieferungen vollelektrischer Modelle (plus 87,8 Prozent). Audi Sport erreichte im Heimatmarkt einen neuen Bestwert von 12.993 verkauften Modellen und eine Steigerung um 43 Prozent.

In China dagegen lieferte das Unternehmen 642548 Autos aus, 8,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei auf die weiterhin anhaltenden Lieferengpässe besonders mit Halbleitern, sowie Covid-19-bedingte Produktionseinschränkungen zurückzuführen, hieß es.

Einschränkungen durch Corona in China



Im Handel machten sich die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mit vorübergehenden Schließungen von Showrooms ebenfalls bemerkbar. Aber auch in China stieg die Anzahl der ausgelieferten vollelektrischen Modelle und zwar um 9,8 Prozent. Gefragt waren ebenso der A3, der A4 und der Q5.

Ähnlich ist die Situation in den USA. Aufgrund von Logistik- und Lieferengpässen lag die Zahl der insgesamt ausgelieferten Fahrzeuge mit 186875 um minus 4,7 Prozent unter dem Vorjahr, teilte Audi weiter mit. Die Elektromodellen aber – und hier vor allem der e-tron – konnten zulegen. Die Kundennachfrage bleibt zudem den Angaben zufolge anhaltend hoch. Signifikante Zuwächse erzielten die Ingolstädter im Mittleren Osten (plus 47,9 Prozent), in Indien (plus 27,1) sowie in Taiwan (plus 22,2).

„Auch wenn wir weiter vor gesamtwirtschaftliche Herausforderungen gestellt werden, schauen wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagte Vorständin Wortmann. „Denn wir gehen mit einem attraktiven Portfolio, einem hohen Bestellbestand und einem sehr motivierten Team ins Jahr 2023, in dem wir die Transformation weiter zusammen beschleunigen werden.“ Die weiteren Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 will der Autobauer Mitte März vorlegen. Beim Umsatz rechnet Audi weiter mit 60 bis 63 Milliarden Euro, die Umsatzrendite soll zwischen elf und 13 Prozent liegen.

− DK