In der Zwickmühle
Mit einem Aufstieg der Kassel Huskies würde Stürmer Hans Detsch seinen Ex-Verein Augsburg in die DEL2 schicken

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 16:56 Uhr |
Sabine Kaczynski

Will etwas Historisches schaffen: Stürmer Hans Detsch steht mit den Kassel Huskies im Finale der DEL2. Foto: Imago Images

Für Hans Detsch hat das Play-off-Finale der DEL2 eine besondere Brisanz: Bei einem Sieg seiner Kassel Huskies gegen die Eisbären Regensburg würde der Stürmer die Meisterschaft feiern – und zugleich seinen Ex-Verein Augsburger Panther in die Zweitklassigkeit schicken. An diesem Freitag (20 Uhr) steht das vierte Aufeinandertreffen an, in der „Best-of-Seven“-Serie führen die Schlittenhunde mit 2:1.

Wie sieht Detsch die Chancen seines Klubs in der Finalserie? „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl, weil wir eine sehr gute Mannschaft haben – auch wenn wir das zweite Spiel komplett aus der Hand gegeben haben“, sagt der gebürtige Landsberger. „Aber es zeichnet uns auch aus, mit Rückschlägen umzugehen und die richtige Antwort zu liefern.“

Zum dritten Mal greifen die Huskies nach dem Aufstieg in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), diesmal soll es endlich klappen. „Für die Klub-Führung, die Fans und für die ganze nordhessische Region wäre es super, endlich aufzusteigen, denn die Kassel Huskies gehören einfach in die DEL. Ich freue mich auf jedes Spiel, zumal es ist die erste Finalserie ist, die ich bestreite“, sagt Detsch, für den die Rückkehr in die DEL ein persönliches Highlight wäre: „In der Aufstiegsmannschaft zu stehen und etwas fast Historisches zu schaffen, wäre noch das i-Tüpfelchen.“ Mehr als zehn Jahre ist es her, dass Kassel zuletzt im Oberhaus spielte.

Prekäre Konstellation



Dabei befindet sich Detsch in einer prekären Konstellation. Denn mit der Meisterschaft der Huskies müsste Detschs langjähriger Ex-Verein Augsburger Panther den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Anders als Regensburg erfüllt Kassel die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg und würde so den AEV, der am Ende der DEL-Hauptrunde auf dem letzten Tabellenplatz gelandet und damit bereits sportlich abgestiegen war, in die Zweite Liga schicken.

Entsteht da ein Gewissenskonflikt? „Auch wenn es schon einige Jahre her ist, hatte ich in Augsburg eine tolle Zeit und mich stets mit dem Verein identifiziert. Ich habe dort Kumpels kennengelernt, die sogar bei meiner Hochzeit waren. Natürlich würde es mir für viele Leute dort sehr leidtun – aber unsere Ziele sind dann doch wichtiger. So ist nun mal der Sport“, meint Detsch. Im Falle eines Aufstiegs wäre er allerdings gerne gegen seinen Ex-Verein angetreten. „In Augsburg mit der Stimmung dort zu spielen, ist schon auch geil“, sagt er mit einem Grinsen und hofft auf ein Verbleiben der Huskies in der DEL bei gleichzeitigem Wiederaufstieg der Panther.

Detsch ist optimistisch



Generell verfolgt der Stürmer noch immer die Ergebnisse seiner beiden früheren Klubs Augsburg und ERC Ingolstadt. „Auch dort gibt es noch Jungs, mit denen ich zusammengespielt habe und die mir jetzt die Daumen drücken. Auch da gäbe es ein nettes Wiedersehen“, sagt Detsch.

Doch um diese Szenarios Wirklichkeit werden zu lassen, fehlen den Kassel Huskies noch zwei Siege. Was traut Detsch seinem Team bei der vierten Finalpartie zu – und wann sieht man seinen ersten Play-off-Treffer? „Den hätte ich schon im ersten Match erzielen müssen, aber das habe ich mir wohl noch aufgehoben“, sagt der Stürmer schmunzelnd. Detsch befürchtet, dass sich Regensburg in der heimischen Arena nicht so einfach schlagen lasse. „Das Spiel ist extrem wichtig, es zu gewinnen, wäre ein riesiger Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel“, sagt der 29-Jährige. „Ich bin optimistisch, dass uns das gelingen wird – und dann werden wir sehen, was bei der nächsten Partie zu Hause passiert.“

DK



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