Luke Shaw breitete beide Arme weit aus und lief jubelnd über den Rasen des Wembley-Stadions. Mit seinem historischen Tor 116 Sekunden nach dem Anpfiff eröffnete der Engländer das spannende Endspiel der Fußball-Europameisterschaft gegen Italien.
Einen Tag vor seinem 26. Geburtstag war der Außenverteidiger, der ein ganz starkes Turnier spielte, 201 Sekunden schneller als der bisherige Finalrekordler Chus Pereda aus Spanien im Finale 1964. „Oh mein Gott“, twitterte Englands Ex-Nationalspieler Gary Linker.
Von seinen Teamkollegen wurde der Linksfuß von Manchester United im Verlauf der EM schon „Shawberto“ genannt - in Anlehnung an die brasilianische Fußball-Ikone Roberto Carlos, die das Spiel des offensiven Außenverteidigers jahrelang geprägt hatte. „Es sind unterschiedliche Zeiten, ich hatte meine Zeit, er hat nun seine“, hatte der Brasilianer kürzlich der Nachrichtenagentur PA gesagt. „Gemeinsamkeiten könnten denke ich sein, dass er körperlich stark ist und gewinnen will - genau wie ich damals.“
Shaw erzielte am Sonntagabend sein erstes Tor überhaupt im Trikot der Three Lions in seinem erst 16. Länderspiel. Er war zwar bereits 2014 erstmals in den England-Kader berufen haben, war aber immer wieder nicht berücksichtigt worden. Trainer Gareth Southgate vertraut Shaw nach dessen starker Saison in der Premier League - mit Erfolg. Neben seinem Tor hatte Shaw bis zum Finale auch drei Vorlagen gegeben.
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