Gaza-Konflikt
Sechs Monate nach Kriegsbeginn: Israels Armee zieht Soldaten aus südlichem Gazastreifen ab

07.04.2024 | Stand 07.04.2024, 15:10 Uhr

Nach sechs Monaten erbitterten Kämpfen gegen die islamistische Hamas hat Israel am Sonntag alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen.  − Symbolbild: Ariel Schalit/dpa

Nach sechs Monaten erbitterten Kämpfen gegen die islamistische Hamas hat Israel am Sonntag alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen.



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Die 98. Kommandodivision der israelischen Armee habe „am 7. April ihren Einsatz in Chan Junis beendet“ und den Gazastreifen „verlassen, um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten“, erklärte ein Armeevertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Auf die Frage, ob dies bedeute, dass alle Soldaten den südlichen Gazastreifen verlassen hätten, antwortete ein Sprecher: „Ja.“

Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, „und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen“, hieß es weiter. An diesem Sonntag dauert der Krieg nun schon sechs Monate an, ohne, dass ein Ende in Sicht ist.

Überfall am 7. Oktober



Die Hamas hatte den Krieg am 7. Oktober mit ihrem brutalen Überfall auf Israel ausgelöst. Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen drangen am 7. Oktober in israelische Orte ein und verübten Massaker an Zivilisten. Sie töteten israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen, darunter viele Zivilisten. Rund 250 Menschen wurden zudem als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von ihnen werden noch immer etwa 130 festgehalten, mehr als 30 von ihnen sind mutmaßlich tot.

Als Reaktion auf den Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen, zunächst vor allem im Norden des Gazastreifens, dann in der als Hamas-Hochburg geltenden Stadt Chan Junis. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei mehr als 33.100 Menschen getötet.

− afp/dpa