Scharfe Kritik an der deutschen Haltung zum Ukraine-Krieg, stete Forderungen nach Waffen: Andrij Melnyk hat als Botschafter in Berlin polarisiert. Nun steht sein Nachfolger fest.
Die Ukraine hat nun offiziell den Nachfolger des derzeitigen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, benannt. Die Regierung in Kiew habe ein sogenanntes Agrémentersuchen für Olexij Makejew gestellt, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Samstag auf Anfrage mit. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe dieses Agrément - also die Zustimmung des Gastlandes für eine diplomatische Tätigkeit - bereits erteilt. Zuerst hatte die «Welt am Sonntag» berichtet. Das Agrément ist einer von mehreren Schritten bis zur endgültigen Akkreditierung eines Botschafters.
Dass Makejew Botschafter werden soll, war seit längerem im Gespräch. Er war viele Jahre als politischer Direktor im Außenministerium in Kiew tätig. Eine offizielle Bestätigung für seine Ernennung lag bislang nicht vor.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den amtierenden Botschafter Melnyk Mitte Juli von seinem Posten abberufen. Geplant ist, dass Melnyk am 14. Oktober Deutschland verlässt und einen Posten im ukrainischen Außenministerium annimmt.
Melnyk hatte sich nicht erst seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit oft harter Kritik an der Bundesregierung einen Namen gemacht. Immer wieder prangerte er insbesondere die deutsche Russland-Politik an. In den vergangenen Monaten machte er hartnäckig Druck für mehr deutsche Waffenlieferungen an sein Land.
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