Im Straflager gestorben
Kremlgegner Nawalny in Moskau beerdigt – Tausende trauern

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 21:27 Uhr

Bei der Verabschiedung des im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny haben Menschen offen gegen Präsident Wladimir Putin protestiert. «Russland ohne Putin!», «Putin ist ein Mörder!», «Russland wird frei sein!» und «Nein zum Krieg!» skandierten Menschen im Chor, wie Reporter der dpa berichteten. − Foto: Uncredited/AP/dpa

Zwei Wochen nach seinem Tod im Straflager ist der Kremlgegner Nawalny auf dem Moskauer Borissowskoje beerdigt worden. Tausende Menschen sind auf dem Weg zur letzten Ruhestätte.



Am offenen Sarg mit dem toten Kremlgegner Alexej Nawalny haben Angehörige am Freitag in Moskau Abschied von dem 47-Jährigen genommen.

Sein Team, das wegen drohender Festnahme im Ausland ist, rang mit den Tränen, als Nawalnys Angehörige den Leichnam küssten. Die Live-Bilder waren in einem Youtube-Stream zu sehen. Ein Orchester spielte Trauermusik. Gespielt wurde das Lied „My way“. Die Leiche wurde mit einem Tuch abgedeckt, bevor der Sarg verschlossen und in die Erde gelassen wurde. Tausende Menschen waren auf dem Weg zum Friedhof, um sich von Nawalny zu verabschieden.



Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen „Polarwolf“ in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch einen Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von „natürlichen“ Ursachen die Rede.

− dpa