Neues Gutachten
Durchschnittsrente in Österreich ist um 400 Euro höher als in Deutschland – Linke fordert Reform

21.10.2023 | Stand 21.10.2023, 21:49 Uhr

Österreichische Rentnerinnen und Rentner erhalten im Durchschnitt 400 Euro mehr.  − Symbolbild: Monika Skolimowska/dpa

Die Durchschnittsrenten in Österreich sind um mehr als 400 Euro höher als in Deutschland. Das geht aus einem neuen Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hervor, das die Linken-Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben hat und aus dem nun das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben) zitiert.



Österreichische Rentnerinnen und Rentner erhielten demnach 2022 eine Alterspension von durchschnittlich 1480 Euro, während die durchschnittliche Altersrente in Deutschland bei 1054 Euro lag.

Differenz ist noch größer

Die Rente in Österreich wird demnach zudem 14 Mal pro Jahr ausgezahlt, die Differenz zu Deutschland ist dementsprechend noch größer. In Österreich gehen die Menschen dem Gutachten zufolge auch früher in Rente. 2022 lag das Renteneintrittsalter von Männern im Schnitt bei 63,3 Jahren und von Frauen bei 60,7 Jahren. In Deutschland gingen die Männer durchschnittlich mit 64,3 Jahren in Rente, die Frauen mit 64,2 Jahren.

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Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch forderte eine „Rentenreform nach Vorbild Österreichs“. Die Ampel solle sich Rat vom Nachbarn holen, sagte der Linken-Politiker dem RND. Es könne nicht sein, „dass Österreich mit ähnlicher Demografie und schwächerer Wirtschaft in der Lage ist, seinen Rentnerinnen und Rentnern Hunderte Euro im Monat mehr auszuzahlen als Deutschland“, betonte Bartsch.



Bartsch: „Faire Finanzierung“ in Österreich

„Das Geheimrezept Österreichs ist eine faire Finanzierung“, fügte Bartsch hinzu. „Dort zahlen alle Erwerbstätigen - zum Beispiel auch Abgeordnete und Beamte - in ein System ein und die Arbeitgeberseite sogar etwas mehr.“ Zudem forderte der Fraktionschef eine Rentenerhöhung: „Als ersten Schritt ist eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent notwendig, um dem Rentensystem Österreichs näher zu kommen.“

− afp