Konflikte
China setzt Manöver um Taiwan fort - Drohnen über Kinmen

07.08.2022 | Stand 07.08.2022, 6:04 Uhr

Chinesisches Militärflugzeug - Ein chinesisches Militärflugzeug während einer Übung der chinesischen Armee. - Foto: Uncredited/Xinhua/AP/dpa

Nach dem Besuch der US-Demokratin Nancy Pelosi in Taipeh sind die Beziehungen zwischen China und Taiwan so angespannt wie schon lange nicht mehr. Peking setzt seine militärische Machtdemonstration fort.

China hat seine großangelegten Manöver um Taiwan am Sonntagmorgen fortgesetzt. Wie Taiwans Militär berichtete, hätten sich allein am Vortag 20 chinesische Militärflugzeuge und 14 Kriegsschiffe an den Übungen beteiligt.

Auch wurden wieder chinesische Drohnen über der vorgelagerten taiwanischen Insel Kinmen beobachtet, die nur zehn Kilometer vor der Hafenstadt Xiamen an der chinesischen Küste liegt. Seit den 50er Jahren hatte es nach Angaben von Experten keinen Überflug der auch Quemoy genannten Insel gegeben.

Die chinesische Führung in Peking hatte die Manöver als Reaktion auf den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, diese Woche in Taipeh gestartet. Die Übungen sollen an diesem Sonntag enden. Es ist die größte militärische Machtdemonstration Chinas gegenüber Taiwan seit Raketenübungen Mitte der 90er Jahre, als die USA zwei Flugzeugträger in die Region um Taiwan entsandt hatten.

Die Visite Pelosis in der demokratischen Inselrepublik war die ranghöchste aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. China ist verärgert, weil es Taiwan für sich beansprucht. Es sieht die Insel als Teil der Volksrepublik an, droht mit einer Eroberung und lehnt offiziellen Kontakte anderer Länder vehement ab. Die Taiwaner verstehen sich aber schon lange als unabhängig.

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