Überlastete Kommunen
Auch die Grünen: Alle Ampel-Parteien nun für Begrenzung der Migration

11.10.2023 | Stand 11.10.2023, 9:46 Uhr

Viele Kommunen klagen über überlastete Asyleinrichtungen. Die Ampelparteien wollen die Migration eigenen Angaben zufolge besser steuern, ordnen und begrenzen.  − Symbolbild: Patrick Pleul/dpa

Angesichts der weiter wachsenden Zuwanderung von Migranten sprechen sich nun alle drei Koalitionsparteien auch für eine Begrenzung aus.



„Die Ampel-Regierung und die sie tragenden Parteien packen gemeinsam an, damit unsere Kommunen entlastet werden und die Migration besser gesteuert, geordnet und begrenzt wird“, teilten die drei Parteisprecher der „Bild“-Zeitung auf Anfrage in einer abgestimmten Erklärung mit.

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Bisher hatten vor allem die Grünen sich zwar für eine bessere Steuerung und Ordnung ausgesprochen, aber eine Festlegung auch auf eine Begrenzung vermieden. Die FDP wirbt dagegen schon länger dafür, auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich dafür ausgesprochen.



Migration wohl auch Thema bei Ministerpräsidentenkonferenz



Das Thema Migration wird auch auf der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder an diesem Donnerstag eine Rolle spielen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat angekündigt, auch über die Umwandlung von Bardgeld- in Sachleistungen für Asylbewerber sprechen zu wollen. Damit sei Brandenburg auch nicht allein, hatte er der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach sich zuletzt für Chipkarten statt Bargeld für Asylbewerber aus. Die Länder und auch die Kommunen dringen zudem auf eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten.

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Sachleistungen statt Bargeld für Asylbewerber? Kritik von Caritasverband



Die Umwandlung von Bar- in Sachleistungen hält die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva-Maria Welskop-Deffaa, für eine „Phantomdebatte“, wie sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte. Dass dann weniger Flüchtlinge kämen, sei nicht zu erwarten. „Die meisten Menschen kommen nicht wegen des Sozialstaates nach Deutschland, sondern weil ihre Lebensgrundlagen zu Hause durch Kriege und Klimakatastrophe zerstört wurden“, sagte sie.

− dpa/cav