Appell an Habeck
Aiwanger fordert sofortigen „Gasnotstand“ - und will zurück zur Atomkraft

18.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:08 Uhr

Hubert Aiwanger, Bundesvorsitzender der Freien Wähler und Bayerns Wirtschaftsminister, Ende Juni auf dem Bundesparteitag. −Foto: Daniel Löb/dpa

Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger fordert von Berlin die sofortige Ausrufung der Gasnotlage. Auch für einen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Isar 2 spricht sich der Wirtschaftsminister aus.



Bayerns Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert von der Bundesregierung die sofortige Ausrufung der Gasnotlage. „Ich fordere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf, sofort die Gas-Notfallstufe drei auszurufen“, sagte Aiwanger der „Augsburger Allgemeinen“.

Aiwanger sieht demnach in einer bundesweiten Notlage die nötige Voraussetzung dafür, Gasgroßkraftwerke herunterzufahren, große Mengen Erdgas einzusparen und so die Gasspeicher füllen zu können.

„In das Gas-Management einmischen“

Der Staat müsse „sich jetzt in das Gas-Management einmischen“, sagte Aiwanger. Derzeit würden noch „riesige Mengen an Erdgas zur Stromerzeugung“ verbrannt. Dabei bewege sich beim Auffüllen der Erdgas-Speicher „fast nichts mehr“.

Aiwanger forderte in diesem Zusammenhang auch einen längeren Weiterbetrieb des bayerischen Atomkraftwerks Isar 2 bei Landshut, dessen Abschaltung Ende 2022 geplant ist - sowie die Wiederinbetriebnahme des Ende 2021 vom Netz genommenen Kernkraftwerks Gundremmingen. Das brächte Aiwangers Ansicht nach „ein massives Einsparpotenzial beim Gasverbrauch“.

− afp