Seit März können auch Studenten und Fachschüler einen Antrag für die Energiepreispauschale in Höhe von 200 Euro stellen. Doch viele wollen das geschenkte Geld wohl nicht: Am Montag, 2. Oktober endet die Frist − und Hunderttausende Anträge fehlen noch.
Das könnte Sie auch interessieren: Bonusprogramme: Viele Krankenkassen zahlen Geld zurück - aber kaum einer will es
Insgesamt haben rund 3,5 Millionen Menschen Anspruch auf die Energiepreispauschale. Darunter fallen Studierende sowie Schülerinnen und Schüler aus Fach- und Berufsfachschulen, die eine der folgenden Ausbildungen absolvieren: Bildungsgänge an einer Berufsfachschule oder Fachschule mit dem Ziel eines mindestens zweijährigen berufsqualifizierenden Abschlusses oder Bildungsgänge an einer Fachschule, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen, oder
vergleichbare Bildungsgänge an sonstigen Schulen unter den genannten Voraussetzungen.
Wohnsitz und Ausbildungsstätte müssen in Deutschland sein. Sollte man sich kurzfristig in einem anderen Land aufhalten, wie etwa für ein Auslandssemester oder ein Praktikum, stehen einem die 200 Euro trotzdem zu.
Kurz vor Fristende fehlen noch rund 684.000 Anträge
Nachdem Millionen von Erwerbstätigen sowie Rentnerinnen und Rentner ihre Energiepauschale bereits erhalten haben, waren ab 15. März auch die Studis, Schüler und Azubis dran. Noch bis 2. Oktober läuft die Frist. Doch Stand 29. September 15 Uhr sind erst 2.815.284 Anträge erfolgreich eingereicht worden, so das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Gut 561 Millionen Euro seien zum selben Stichtag bereits ausbezahlt worden.
Anders formuliert: Noch gut 684.000 Personen haben noch keinen Antrag gestellt – das ist mehr als ein Fünftel der Berechtigten. Ob diese keine Lust auf vom Staat geschenktes Geld haben oder der Antrag zu kompliziert ist, weiß man nicht. Bei der Bundesregierung sieht man keinen Bedarf, hier weiter nachzufragen, berichtete im Sommer das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über eine entsprechende Antwort des BMBF auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor.
„Es besteht keine Pflicht, staatliche Leistungen in Anspruch zu nehmen“, zitiert das Magazin Jens Brandenburg (FDP), Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dort beabsichtige man, weiter an der Frist festzuhalten. Eine Verlängerung sei bis dato nicht geplant.
10.200 Euro KfW-Förderung für Elektroautos und Photovoltaikanlagen war deutlich begehrter
Den krassen Gegensatz zur schleppend laufenden Einmalzahlung für Studenten bildet die neue KfW-Förderung für Elektroautos und Photovoltaikanlagen. Binnen Stunden waren die 300 Fördermillionen aus für das laufende Jahr vergeben. Kritiker sagen, sie sind verschleudert, aus mehreren Gründen. Es sei „viel Geld für Leute, die es nicht brauchen“, sagt etwa ein Photovoltaik-Experte aus Regensburg.
200 Euro Einmalzahlung noch nicht beantragt? So können Sie das noch tun:
Um an die 200 Euro ranzukommen, ist ein etwas umständlicher Antrag nötig. Dafür wurde extra die Onlineplattform einmalzahlung200.de entwickelt, auf der seit dem 15. März auch der Antrag gestellt werden kann.
Wie der Antrag funktioniert und was man dabei beachten muss, hat die Mediengruppe Bayern in einem entsprechendem Service-Artikel zusammengestellt, den Sie hier lesen können.
Artikel kommentieren