Bilanz der Polizei
Zahlreiche Brände halten Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Atem

01.01.2024 | Stand 02.01.2024, 10:46 Uhr

Die Polizei bilanziert in der Region ein vergleichsweise ruhige Silvesternacht. Zu einem Großeinsatz rückte die Polizei kurz vor 1 Uhr nach Manching aus. − Foto: vifogra

Silvester war für die Polizei in der Region auch heuer eine ereignisreiche Nacht. Doch es sei alles im Rahmen geblieben, bilanzierte die Polizei am Neujahrsmorgen. Vor allem viele kleinere Brände beschäftigten die Einsatzkräfte. In Manching gab es einen Großeinsatz.



Gemessen an der Gesamtzahl der Einsätze im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord verlief die Nacht laut Einschätzung der Polizei zum Jahreswechsel mit 151 eher ruhig. Die Beamten mussten zu 70 Ruhestörungen, 32 Sachbeschädigungen und zu 31 Einsätzen mit Körperverletzungsdelikten, bei denen insgesamt 40 Personen verletzt wurden, zwei davon schwer, ausrücken. 18 Verkehrsunfälle wurden gemeldet. Insgesamt entstand in der Nacht zum Jahreswechsel ein Gesamtschaden von knapp 400.000 Euro.

Dachstuhlbrand in der Silvesternacht: Großeinsatz in Manching



Zu dem Großeinsatz nach Manching wurde die Feuerwehr kurz vor 1 Uhr gerufen. Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses brannte. Mit Hilfe von Drehleitern bekämpfte die Feuerwehr die Flammen. Menschen wurden bei dem Feuer nicht verletzt. Der entstandene Schaden liegt laut ersten Schätzungen der Polizei bei rund 150.000 Euro. Die Polizei vermutet, dass ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper den Brand auslöste. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Ingolstadt laufen.

Schlägerei in Neuburg: 25-Jähriger in Polizeiarrest gebracht



Die Ingolstädter Berufsfeuerwehr berichtet von mehreren kleineren Bränden in der Silvesternacht und einem Zimmerbrand. Die Kleinbrände hätten demnach schnell gelöscht werden können. Länger dauerten die Löscharbeiten bei dem Zimmerbrand.

Dort brannte gegen 1 Uhr ein Balkon und die Flammen hatten bereits auf das Innere der Wohnung übergegriffen. Die Bewohner hatten sich selbst in Sicherheit bringen können. Durch das Feuer wurde auch die darüber liegende Wohnung beschädigt. Beide Wohneinheiten sind laut Polizei vorerst nicht bewohnbar. Den Schaden schätzt die Polizei auf 150.000 Euro. Nachdem der Brand unter Kontrolle war, stellte die Feuerwehr fest, dass sich die Flammen unter die Wärmedämmung gefressen hatten, was aufwendige Nachlösch- und Kontrollarbeiten notwendig machte.

In Neuburg beschäftigte eine Schlägerei die Polizei am Neujahrsmorgen. In einem Lokal war es laut Polizei zu einer Auseinandersetzung zwischen drei Menschen gekommen. Dabei schlug ein 25-jähriger Neuburger einem 37-Jährigen mit der Faust ins Gesicht sowie einem 31-Jährigen auf den Kopf und verletzte die beiden Männer dabei leicht. Weil der 25-Jährige laut Polizei zudem eine Alkoholisierung von über zwei Promille hatte, wurde er in Gewahrsam genommen und bei der Polizei ausgenüchtert. Bis auf diesem Vorfall blieb es in Neuburg laut Polizei eine ruhige Silvesternacht.

Auch in Eichstätt wurde friedlich gefeiert. Dort wurde die Polizei lediglich zu mehreren Ruhestörungen gerufen.

Etwas weniger ruhig war die Silvesternacht für die Polizei in Pfaffenhofen. Insgesamt fünfzehn Einsätze wurden zwischen 20 und 7 Uhr gezählt. Der Schwerpunkt lag auf Ruhestörungen und Streitigkeiten lag.

Böller gezündet: 18-Jähriger stirbt in der Oberpfalz



Überschattet wurde die Silvesternacht in Bayern von einen tödlichen Unfall in der Oberpfalz. In Eschlkam im Landkreis Cham kam ein 18-Jähriger ums Leben, als er einen Böller zünden wollte.

Mehrere Menschen haben zum Jahreswechsel in Regensburg Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Zwei Autos brannten im Landkreis Neumarkt



In Hohenfels im Landkreis Neumarkt brannten am Neujahrsmorgen zwei Autos. Zunächst war laut Polizei ein Opel Astra in Brand geraten. Das Feuer griff auf einen VW Golf über. An beiden Fahrzeugen sowie einer Garage entstand ein Schaden von 10.000 Euro. Die Ursache für das Feuer war zunächst nicht bekannt.

Vermutlich durch einen Querschläger geriet nach Mitternacht laut Polizei eine kleine Hecke auf einem Grundstück in Daßwang (Landkreis Neumarkt) in Brand. Die Feuerwehr löschte das Feuer. Den Schaden schätzt die Polizei auf einen niedrigen dreistelligen Betrag.

In Velburg (Landkreis Neumarkt) geriet ein 31-jähriger Mann mit seinen ebenfalls alkoholisierten Freunden in Streit und es kam zu einem Gerangel. Die Polizei nahm den 31-Jährigen in Gewahrsam.

480 Einsätze für die Polizei in Mittelfranken



Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken registrierte in der Nacht insgesamt 480 Einsätze. Der Schwerpunkt lag in der Bearbeitung von 71 Ruhestörungen, 135 Brandmitteilungen, 43 Körperverletzungsdelikten, 28 Verkehrsunfällen sowie 42 Sachbeschädigungen.

Insgesamt wurden 44 Personen (davon zwei nach Verkehrsunfällen) leicht verletzt. Die verursachten Brände beschränkten sich überwiegend auf Papiertonnen, Hecken, Carports sowie einen Balkonbrand. In Gebsattel (Landkreis Ansbach) geriet eine Garage in Vollbrand. Das Feuer griff auf eine Scheune über. Der Schaden liegt bei rund 100.000 Euro.

Silvester in Nürnberg: Polizei kontrolliert Feuerwerksverbotszone



Im Vorfeld der Silvesternacht verfügte die Stadt Nürnberg eine Feuerwerksverbotszone von der Lorenzkirche bis zur Kaiserburg. Die Polizei zeigte in diesem Bereich bereits ab dem Abend eine hohe Präsenz, um etwaige Verstöße frühzeitig zu unterbinden. Zu einem nennenswerten verbotenen Abbrand von Pyrotechnik kam es laut Polizei nicht.

Im Bereich des Nürnberger Jakobsplatzes sammelten sich gegen Mitternacht zahlreiche Personen, die vermehrt Feuerwerkskörper abbrannten. Teilweise wurden diese – laut Polizei sowohl gezielt als auch ungezielt – in Richtung umliegender Gebäude sowie anderer Personengruppen abgefeuert. Nachdem auch Lautsprecherdurchsagen der Polizei keine Wirkung zeigten, mussten die Beamten in Form unmittelbaren Zwangs durch Schieben und Drücken auf die Personengruppen einwirken, um ein weiteres Abbrennen in diesem Bereich zu unterbinden.

Die Burgfreiung war kurz vor Mitternacht komplett gefüllt, so dass kein weiterer Einlass mehr gewährt werden konnte. Bereits kurz nach Mitternacht setzte der Abstrom in Richtung Innenstadt ein. Auch hier zerstreuten sich die Personengruppen frühzeitig. Gegen 1.15 Uhr teilten die Einsatzkräfte ein normales Personenaufkommen in der Nürnberger Innenstadt mit.

Neben den geschilderten Einsätzen in der Nürnberger Innenstadt zeigte sich der Verlauf der Silvesternacht in ganz Mittelfranken eher ruhig, so dass das Polizeipräsidium Mittelfranken eine überwiegend positive Bilanz zieht.

Silvester in München: Weniger Einsätze als im Vorjahr



Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst sind in München während des Jahreswechsels zu rund 640 Einsätzen ausgerückt. Neben vielen kleineren Bränden war die Feuerwehr auch bei zwei Großbränden gefordert, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Montag mitteilte.

In einem Hochhaus im Stadtteil Perlach geriet ein Balkon in Brand. Aufgrund der Hitze platzte eine Fensterscheibe. Eine Bewohnerin wurde zudem mit schweren Verbrennungen in eine Klinik gebracht. In Solln standen den Angaben nach zwei Autos und ein Gebäude in Brand. Verletzte gab es nicht. Die Bewohner des angrenzenden Mehrparteienhauses kamen während der Löscharbeiten in einem Großraumrettungswagen unter.

Insgesamt verzeichnete die Münchner Leitstelle weniger Einsätze als beim vorigen Jahreswechsel in der Landeshauptstadt. Es habe eine friedliche Feierstimmung geherrscht und die Einsatzkräfte seien meist mit einem Lachen, Zuspruch und netten Worten empfangen worden, hieß es.

− dpa/bli