Stau im Stadtverkehr
Warnstreiks treffen München bei Nahverkehr und Müll: U-Bahn und Trams stehen still

02.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:45 Uhr

München: Ein Infoscreen mit der Aufschrift ·Donnerstagfrüh kein U-Bahn- und Trambetrieb· ist an einer U-Bahn Haltestelle zu sehen.Sven Hoppe/dpa

Die Gewerkschaft Verdi macht mit ihren Warnstreiks ernst. In München werden für zwei Tage U-Bahnen, Trams und Busse stehen bleiben. Am Freitag sollen die Aktionen auch andere große Städte treffen. Dazu kommen Warnstreiks im öffentlichen Dienst.



Wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi steht der öffentliche Nahverkehr in München weitgehend still. U-Bahn und Tram gingen nicht in Betrieb, außerdem fuhr nur etwa jeder zweite Bus. Die städtischen Verkehrsbetriebe MVG riefen die Bewohner der Landeshauptstadt am Donnerstagmorgen auf ihrer Webseite und über die Handy-App auf, andere Verkehrsmittel zu nutzen.

S-Bahn fährt - U-Bahn nicht



Nicht betroffen vom Warnstreik sind die S-Bahnen, die von der Bahn betrieben werden sowie Regionalbahnen und -busse. Die U-Bahn wird am Donnerstag zunächst aus Sicherheitsgründen gar nicht in Betrieb gehen. Ob später einzelne U-Bahnen und Trams fahren, hänge von der Personalsituation ab, hieß es. Am späten Morgen konnte laut einer Meldung der MVG etwa zumindest die U6 in Betrieb gehen (Stand: 7.30 Uhr).

Stau im Stadtverkehr



Im Busbereich werde etwa jedes zweite Fahrzeug eingesetzt und auf das Gesamtnetz verteilt werden. Hier macht sich bemerkbar, dass Bus-Kooperationspartner der MVG nicht vom Warnstreik betroffen sind. Allerdings kam es am Morgen laut MVG zu „sehr hohem Fahrgastaufkommen und Behinderungen durch Stau“. Viele Arbeitnehmer stiegen offensichtlich auf das Auto um, der Kartendienst Google Maps zeigte bereits früh größere Staus auf mehreren Hauptverkehrsstraßen.

Nürnberg, Regensburg und Ingolstadt am Freitag



Verdi hat die MVG-Belegschaft zu einem zweitägigen Warnstreik aufgefordert. Die Gewerkschaft fordert eine kräftigen Lohnerhöhung von 500 Euro monatlich und die Übernahme des bayerischen Nahverkehr-Flächentarifs durch die MVG. Am Freitag weitet Verdi die Aktionen im Nahverkehr aus. Dann trifft es auch Nürnberg inklusive Fürth und Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Bamberg, denn im Flächentarifvertrag des ÖPNV wird ebenfalls gerade verhandelt.

Auch bei den parallel laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst macht die Gewerkschaft am Donnerstag weiter Druck. Unter anderem sollen in München Mülltonnen stehen bleiben und Wertstoffhöfe betroffen sein. Auch in Augsburg soll am Donnerstag die Abfallwirtschaft betroffen sein.

Der zweitägige Warnstreik läuft in Kooperation mit Klimagruppen. Mitglieder des „Antikapitalistischen Klimatreffens“ blockierten am frühen Donnerstagmorgen für zwei Stunden ein Busdepot, um nichtstreikende Fahrer an der Ausfahrt zu hindern. Das teilte die Gruppe nach dem Ende der Aktion mit.

− dpa/ajk