Protestversammlung
Vier Aktivisten müssen nach G7-Demo vor den Richter

26.06.2022 | Stand 27.06.2022, 23:20 Uhr

G7-Gipfel 2022 - Demonstration München - Das G7-Logo aufgenäht auf dem Ärmel eines Polizisten. - Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Nach der G7-Demonstration in München wurden vier Teilnehmer am Sonntag zunächst noch festgehalten. Ein Richter sollte im Laufe des Tages entscheiden, ob sie in Haft müssen, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Ermittler werfen den vier Aktivisten wegen Attacken auf Polizeibeamte gefährliche Körperverletzung vor.

Hintergrund sind Zusammenstöße zwischen Demonstranten, die einem schwarzen Block zugerechnet werden, und Polizisten bei der Kundgebung am Samstag. Gegen insgesamt sechs Aktivisten ermittelt die Polizei wegen Gewalt gegen Uniformierte. Drei von ihnen sollen mit einer Teleskopfahnenstange auf die Beamten eingeschlagen haben, andere warfen demnach volle Plastikflaschen oder schlugen mit der Hand zu.

Zu der Auseinandersetzung war es laut Polizei gekommen, als ein per Haftbefehl gesuchter Mann festgenommen wurde. Die Zahl der Festnahmen insgesamt während und nach der Demo bezifferten die Beamten auf elf, am Samstag war zunächst von neun Festnahmen die Rede gewesen. Laut Polizei wurden drei weitere Demonstranten festgesetzt, die sich vermummt haben sollen. In einem Fall soll ein Teilnehmer den Hitlergruß gezeigt haben. Das Bayerische Landeskriminalamt überprüft in einem Fall auch, ob sich ein Einsatzbeamter bei seinem Vorgehen möglicherweise strafbar gemacht hat.

Zu der Demonstration waren deutlich weniger Menschen gekommen als erwartet. Die Polizei sprach von etwa 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter von etwa 6000 Protestierenden. Die Münchner Polizei hatte nach offiziellen Angaben rund 3000 Einsatzkräfte bei der Protestversammlung im Einsatz.

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