Im Alter von 84 Jahren
Früherer Landtagspräsident Alois Glück (CSU) aus Traunreut verstorben

26.02.2024 | Stand 27.02.2024, 8:39 Uhr

Alois Glück auf dem Balkon seines Hauses in Hörzing bei Traunreut. Er wohnte dort mit seiner Frau Katharina nur wenige Meter von seinem Elternhaus entfernt. − Foto: Herbert Reichgruber

Im Alter von 84 Jahren ist der CSU-Politiker Alois Glück in einer Münchner Klinik gestorben. Er gehörte dem Landtag 38 Jahre lang an - davon viele Jahre als Präsident.



Der weit über die Grenzen Bayerns hinaus beliebte ehemalige bayerische Landtagspräsident Alois Glück aus Traunreut im Landkreis Traunstein ist gestorben. „Heute Früh ist Glück im Alter von 84 Jahren in einer Münchner Klinik verstorben“, teilte der Landtag am Montag unter Berufung auf die Familie des CSU-Politikers mit.

„Ich bin bestürzt über die Nachricht vom Tod von Alois Glück. Er war ein außergewöhnlicher Politiker, der sich jahrzehntelang vor allem in der Umwelt- und Sozialpolitik als Vordenker und Pionier einen Namen gemacht hat“, sagte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU).

Immer mehr ins Privatleben zurückgezogen



Im Januar feierte Glück noch seinen 84. Geburtstag zusammen mit seiner Frau Katharina und der Familie. Anfang Februar erlitt der Hörzinger dann einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.

Alois Glück hatte sich in den letzten Jahren immer mehr ins Privatleben zurückgezogen, war aber ehrenamtlich noch aktiv. „Du kannst nicht dein ganzes Leben den Menschen sagen, sie müssen Verantwortung übernehmen, und dann kneifst du in einer solchen Situation“, erklärte er etwa, warum er 2009 seinen Ruhestand nochmals unterbrach und sich zum Präsidenten des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland wählen ließ.

Alois Glück zog 1970 mit 30 Jahren als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein. 1988 wurde er Vorsitzender der CSU-Fraktion im Landtag und damit nach dem Ministerpräsidenten der politisch zweitmächtigste Mann im Freistaat. Nach 15 Jahren wurde er im Oktober 2003 Landtagspräsident. Fünf Jahre später zog er sich aus dem Amt und dem Landtag zurück.

Bis heute lebte Glück dort, wo er am 24. Januar 1940 geboren wurde



Als oberster Laienvertreter der Katholiken in Deutschland musste der gläubige Katholik ab 2009 als Präsident des Zentralkomitees der Katholiken vor allem als Vermittler mit der Amtskirche schwierige Gespräche führen. Erschwerend kam hinzu, dass Anfang 2010 immer mehr Vorwürfe über sexuellen Missbrauch in der Kirche öffentlich wurden. 2015 gab Alois Glück auch diesen Posten ab und konnte mit 75 Jahren wieder etwas mehr Ruhe genießen.

Bis er Anfang Februar mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wurde, lebte Alois Glück dort, wo er am 24. Januar 1940 geboren worden ist: in Hörzing im Stadtgebiet von Traunreut im Landkreis Traunstein. Dort wohnte der zweifache Vater unweit seines Elternhauses mit seiner Frau Katharina in einem Haus mit Blick in die heimischen Berge. Auch wenn ihm mancher heimische Berg mittlerweile zu hoch geworden ist, um ihn zu erobern, hielt er sich fit – unter anderem bei Ausflügen mit seinem E-Bike.

− dp/vr