Von Christoph Eberle
Angefangen hat das regelmäßige Posten der Essens-Fotos mit einem Foto von Spinat mit Spiegeleiern und Kartoffelbrei am 24. Januar. „Spinat ist gesund und schmeckt mir sehr. Vor der MPK eine gute Stärkung“, schrieb Söder dazu. Bund und Länder hatten an jenem Tag anschließend über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie gesprochen.
Über 11.400 Nutzer reagierten auf den Post und 4000 Leute kommentierten. „Respekt MPK Söder hat Eier!“, meinte ein Nutzer.
Eine Auswahl der Posts finden Sie im Ticker am Ende des Artikels.
Seitdem postet Söder in loser Reihenfolge immer wieder Fotos von seinem Essen - vom griechischen Salat mit Schafskäse über Brotzeitteller (Söder: „Ein Brotzeitteller ist immer eine ordentliche Stärkung. Schmeckt am besten im Festzelt!“) bis hin zum Grillhendl (Söder: „Heute gibt’s Giegerla im Kabinett - oder wie sagt ihr dazu?“) .
Vor allem Fragen wie letztere erzeugen dabei enorme Nutzer-Reaktionen: In den über 2000 Kommentaren verrieten die Leute, wie das „Giegerla“ in ihrem regionalen Dialekt heißt - von „Broiler“ über „Giggal“, „Göggele“, „Geggale“, „Göger“, „Hähnla“ oder „Hendl“ bis hin zum hessischen „Hähnsche“.
Mehr als ein Dutzend #söderisst Posts auf Instagram und Facebook
Bisher - Stand 8. April - sind laut CSU-Pressestelle unter #söderisst 14 Posts auf dem Instagram- und dem Facebook-Kanal des Ministerpräsidenten erschienen. Zudem gab es sechs TikToks zum Thema Essen auf dem TikTok-Kanal der CSU.
Die Resonanz und die Kommentare sind überwiegend sehr positiv und reichen von „Guten Hunger, Herr Söder“ bis hin zu „Ja, Herr Söder der Food-Influencer. Leider sehr geil.“ Mancher Söder-Kritiker hingegen wünschte dem Bayerischen Ministerpräsident „Wasser und Brot“ oder fragte „Was soll uns das mitteilen?“.
Der erfolgreichste Post auf Instagram war laut einem CSU-Sprecher die Frage nach der Essensauswahl: „Salat oder Schlachtplatte?“ mit mehr als 11.000 Likes. Auf TikTok hat ein Kurzvideo zum Thema Döner mehr als 1,3 Millionen Views und 117.000 Likes generiert.“
@csuauftiktok @petemueller_838 antworten / #Döner geht immer ������ #fragMarkusSöder ♬ Originalton - CSU
Söder ist selbst erstaunt über die Anzahl der Reaktionen
Die #söderisst-Posts sind im Schnitt deutlich reichweitenstärker als beim durchschnittlichen Politik-Beitrag, den Bayerns Ministerpräsident postet. Das überrascht ihn sogar selbst: „Manchmal überrascht es mich schon, dass Posts zum Staatshaushalt, zur Corona-Bekämpfung oder zur Hightech-Agenda in den sozialen Medien deutlich weniger Zuspruch bekommen, als die Frage, ob man lieber Blutwurst oder Salat essen soll“, so Markus Söder.
Wie kam die Idee zu #söderisst auf?
„Wie jeder andere esse ich - leider manchmal auch zu viel. So kam die Idee, in den sozialen Netzwerken zu zeigen, was bei den vielen Sitzungen oder Terminen zu essen serviert wird und was mir davon besonders schmeckt“, schrieb Söder. Sein Geschmack weiche dabei häufig von den klassischen Menüvorschlägen ab. „Manchmal überrasche ich die höchsten Küchenchefs, indem ich nicht die edelste internationale Küche auswähle, sondern gern auf regionale und Hausmannskost setze. Legendär sind zum Beispiel Spiegeleier mit Spinat“, sagt er.
Was Söder selbst am liebsten kocht und womit er schon Kopfschütteln verursachte
„Ich persönlich grille sehr gerne. Das ist für mich kulinarische Hochkultur. Zu Hause grillen ist immer Chefsache. Mein Leibgericht sind Nürnberger Rostbratwürste. Das ist immer des Franken liebste Kost“, verrät er und fügt hinzu: „Aber womit ich regelmäßig Kopfschütteln verursache: Wenn ich einen Kalbskopf bestellte. Den gab es in meiner Kindheit öfters - gemacht von meiner Mutter.“
DK
