CSU-Chef
Söder zur K-Frage: Wer zu früh anläuft, der verschießt

31.12.2023 | Stand 01.01.2024, 18:09 Uhr

CSU-Chef Söder - CSU-Chef Söder spricht im bayerischen Landtag in München. - Foto: Sven Hoppe/dpa

CSU-Chef Markus Söder hat vor einer zu frühen Festlegung auf einen Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2025 gewarnt. „Wir sollten uns in der Union nicht von außen mit einer verfrühten Diskussion ablenken lassen“, sagte Söder, der auch bayerischer Ministerpräsident ist, der „Bild am Sonntag“. „Es ist wie beim Elfmeterschießen: Wer zu früh anläuft, der verschießt.“ Die Frage werde zwischen den Parteivorsitzenden von CDU und CSU geklärt, sagte Söder. „Wir beide verstehen uns so hervorragend, dass wir das gut hinbekommen. Und deshalb ist es wichtig, sich jetzt auch nicht treiben zu lassen.“

Aktuell sieht Söder den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz als ersten Anwärter auf die Kandidatur: „Selbstverständlich ist der Vorsitzende der größeren Partei unter den Unionsschwestern ein natürlicher Kandidat. Würden wir jetzt wählen, wäre er auch der klare Favorit. Und ich plädiere ja für eine Neuwahl so schnell wie möglich.“

Söder versprach, dass es zu keinem neuen Streit um den Kanzlerkandidaten kommen werde: „2021 wird sich nicht wiederholen.“ Der nächste Bundestag wird regulär im Herbst 2025 gewählt. 2021 hatte Söder die Kanzlerkandidatur der Union nach einem erbitterten Machtkampf dem damaligen CDU-Parteichef Armin Laschet überlassen.

Söder hatte sich im August dafür ausgesprochen, den Unionskanzlerkandidaten erst nach Ost-Wahlen zu küren. Im September 2024 werden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg die Landtage neu gewählt.

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