Fußball
Schwabl zur 3. Liga: Zu viele teure ausländische Spieler

08.02.2024 | Stand 09.02.2024, 22:59 Uhr

Manfred Schwabl - Unterhachings Präsident Manfred „Manni“ Schwabl steht im Stadion. - Foto: Robert Michael/dpa

Die 3. Fußball-Liga sollte eigentlich eine Ausbildungsliga sein. Doch die jungen Talente kommen kaum zum Einsatz.

Manfred Schwabl hat als Präsident der SpVgg Unterhaching mehr Einsatzmöglichkeiten in der 3. Liga für Talente gefordert, die für deutsche Auswahlteams spielberechtigt sind. „Ich glaube, dass der Ausländeranteil viel zu hoch ist“, sagte der Ex-Nationalspieler bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes am Donnerstag auch mit Blick auf jene Fußballer, die mit dem DFB-Nachwuchs im Dezember in Indonesien U17-Weltmeister geworden sind.

„Wenn wir die nicht auf den Platz bringen, dann muss ich wirklich die Sinnfrage stellen“, sagte Schwabl, dem es auch um die hohen Kosten für die 20 Drittliga-Clubs geht. „Wenn wir die Personalkosten in den Griff bekommen und schwarze Zahlen wollen, dann geht’s nur über den Fördertopf“, sagte der 57-Jährige.

Die Summe, die der DFB über seinen Nachwuchsfördertopf ausschüttet, ist zuletzt von 2,95 auf 2,36 Millionen Euro gesunken. Grundsätzlich ist es weiter so, dass die Drittliga-Vereine mehr Geld ausgeben als sie einnehmen, und im Schnitt mehr als fünf Millionen Euro Schulden haben.

Nach Ansicht Schwabls nimmt man jungen Talenten den Platz weg, „wenn mittelklassige Spieler überbezahlt sind“. Er betonte auch, dass die 3. Liga ursprünglich als Ausbildungsliga galt. Dass nur fünf Prozent aller eingesetzten Spieler in der 3. Liga für Deutschland spielberechtigte 16- bis 20-Jährige sind, sei „einfach eine Farce“.

Der DFB verwies darauf, dass der Verwendungszweck der Gelder aus dem Nachwuchsfördertopf nicht mehr zweckgebunden sei und somit den Vereinen mehr helfe. Das Ziel sei ganz klar, den Nachwuchs zu stärken.

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