Überblick
Prominente Mitglieder: In welchen Sportvereinen sich die bayerischen Minister engagieren

14.01.2024 | Stand 15.01.2024, 14:47 Uhr

Ministerpräsident Markus Söder ist als Franke natürlich bekennender Anhänger des 1. FC Nürnberg. − Foto: dpa

Handball, Skifahren, Rudern - Bayerns Minister sind Mitglieder bei vielen Sportvereinen. Bisweilen sogar nicht nur als passive Beitragszahler, sondern als Vorsitzende oder Ex-Torjäger.



Rund 4,7 Millionen Mitglieder sind in den etwa 11.600 Sportvereinen des Freistaats mehr oder weniger aktiv. Einige wenige Vereine des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) haben ganz besonders prominente Mitglieder: Ministerinnen und Minister aus der Staatsregierung. Das gilt auch für Ministerpräsident Markus Söder. In seiner Heimatstadt ist der CSU-Politiker sowohl beim 1. FC Nürnberg Mitglied als auch beim deutlich kleineren Post SV Nürnberg, von dem er im vergangenen Sommer für seine 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde.

Ein Auszug aus den vielen Mitgliedschaften der bayerischen Minister:

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: Der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, gab auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur keine Mitgliedschaft bei klassischen Sportvereinen, wie sie der BLSV zählt, an - dafür gleich vier in Verbindung mit seiner großen Leidenschaft, der Jagd, etwa den „Verein für Jagdliches Schießen“.

Würden die hier aufgelisteten Fußballvereine ein Turnier veranstalten, der Club von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) und Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hätte den Sieg vermutlich sicher. Beide haben eine Mitgliedschaft beim FC Bayern München. Daneben sind die ambitionierten Wanderer auch Mitglieder beim Deutschen Alpenverein.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist zwar als Sportminister oft in Fußballstadien zu Gast, aber nach eigener Aussage bei keinem Fußballverein Mitglied. Dafür aber im Aufsichtsrat des Handballclubs Erlangen sowie beim Turnverein 1848 Erlangen. Herrmann ist in München geboren und in Erlangen aufgewachsen.

Im oberbayerischen Landkreis Erding liegt der Heimatverein von Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Der TSV Wartenberg hat unter anderem eine Fußball- und Tennisabteilung. Am bekanntesten dürfte aber wohl der Wartenberger „Soafakistl-Grand Prix“ sein - ein Seifenkistenrennen für Kinder, das der Verein veranstaltet.

Fan vom SSV Jahn Regensburg sei er schon immer gewesen, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU). Seit November ist er nun auch Mitglied beim Fußball-Drittligisten. In der Kreisklasse spielt hingegen Fürackers Heimatverein, der SV Lupburg. Auch hier ist der Finanzminister nach eigenen Angaben „stolzes Mitglied und leidenschaftlicher Anhänger“.

Bauminister Christian Bernreiter (CSU) gab auf Anfrage nicht nur seine Vereinsmitgliedschaft an, sondern auch seine frühere Position beim TSV Hengersberg. Der ehemalige Stürmer ließ allerdings offen, wie viele Tore er in seinen aktiven Jahren von 1974 bis 1985 schoss. Bernreiter ist bei seinen Vereinsmitgliedschaften breit aufgestellt und deckt vom Ruderverein Deggendorf bis zum Skiclub Ohetal einiges ab.

Fabian Mehring (Freie Wähler), seit dieser Legislatur Digitalminister, war vier Jahre lang Sportwart und noch mal doppelt so lang Vorsitzender beim Tennisclub Westendorf (Landkreis Augsburg) und ist dort inzwischen Ehrenmitglied. Mehring ist außerdem bei den Hobbykickern Nordendorf, die nach eigenen Angaben von „ein paar „fußballwütigen“ Männern“ gegründet worden sind.

Umweltminister Thorsten Glaubers Fußball- und Tennisverein ist der DJK-TSV 1946 Pinzberg. Ebenfalls Mitglied ist der Politiker der Freien Wähler bei den Wintersport- und Wanderfreunden Pinzberg. Ansonsten stehen auf der Liste der Vereinsmitgliedschaften des Umweltministers verschiedene Schützenvereine und der bayerische Landessportverband.

Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) ist Mitglied des SV Rot-Weiß Weibersbrunn. Der Verein ist mit einer Fußballmannschaft in der Kreisklasse unterwegs.

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist Mitglied beim WSC Bayerisch Gmain - auch ein Verein mit einer Fußballmannschaft in der Kreisklasse. Darüber hinaus hat er laut Homepage auch eine eigene Abteilung im Eisstockschießen.

Nur Anna Stolz ist vereinslos

Die erste Freie-Wähler-Ministerin überhaupt - Kultusministerin Anna Stolz - ist beim Thema Sportvereine eine Ausnahmeerscheinung - sie ist bislang in keinem Verein Mitglied.

Hinweis: Europaminister Eric Beißwenger (CSU) und Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) haben sich trotz Anfrage nicht an der Umfrage der Deutschen Presse-Agentur beteiligt.