Müller «unaufgeregt und selbstbewusst» in Zukunftsfrage

02.02.2022 | Stand 03.02.2022, 22:58 Uhr

Thomas Müller - Thomas Müller am Ball. - Foto: Marius Becker/dpa/Archivbild

Thomas Müllers Vertrag beim FC Bayern läuft im Sommer 2023 aus. Für die Münchner steht er auf der «Agenda ganz oben». Es ist aber in Vertragsfragen noch niemand auf ihn zugekommen.

Auf den ersten Schritt wartet Thomas Müller noch. «Ich gehe sehr unaufgeregt und gleichzeitig selbstbewusst an die Sache ran. Vom Verein ist noch niemand auf mich zugekommen. Was die Zukunft bringt, muss man also sehen», sagte der Fußball-Weltmeister von 2014 der «Sport Bild» (Mittwoch) im Interview gelassen. Ein «Störfeuer» könne weder er noch der Verein gebrauchen. «Dafür bin ich schon zu lange im Geschäft», versicherte er.

Müller ist als dienstältester Profi des deutschen Rekordmeisters schon in seinem 14. Bundesliga-Jahr, sein Vertrag in München endet im Sommer 2023. Gespräche über eine Verlängerung gab es Müller zufolge noch keine. Der Nationalspieler möchte aber frühestens in drei Jahren seine Karriere beenden.

«Ich will auf jeden Fall bis 2025 auf Top-Niveau Fußball spielen. Es läuft aktuell sportlich super, und ich habe viel Spaß auf dem Platz. Daher denke ich noch lange nicht ans Aufhören. Körperlich fühle ich mich richtig gut, und der Ball gehorcht mir auch die meiste Zeit», sagte der 32-Jährige, der vom FC Bayern nicht wegzudenken ist.

Müller steht auf der To-Do-Liste der Münchner ganz oben. «Ob es Manuel Neuer, ob es Robert Lewandowski, ob es Thomas Müller ist - es sind alles Größen dieses Vereins, alles Spieler, an denen man auch die Erfolge des letzten Jahrzehnts und die aktuellen Erfolge festmachen kann», sagte Vorstandschef Oliver Kahn in der vergangenen Woche, als er das Aus von Niklas Süle für den Sommer verkündet hatte.

«Es versteht sich von selbst, dass wir mit all diesen Spielern in den Austausch gehen, um auch zu verstehen, was sie für Überlegungen haben und was sie wollen. Natürlich ist das auf unserer Agenda ganz oben in der nächsten Zeit», sagte der frühere Nationaltorwart weiter.

Die Arbeitspapiere von Neuer (35), Müller (32) und dem erneut zum Weltfußballer gekürten Lewandowski (33) sind alle bis zum 30. Juni 2023 datiert. Auch Ehrenpräsident Uli Hoeneß kann sich «die Jahre 2024 und 2025 ohne dieses Trio nicht vorstellen.»

Müller sagte dazu: «Ich teile natürlich seine Meinung, dass wir als Trio schon lange erfolgreich zusammenspielen und die Mannschaft in den letzten Jahren auf jeden Fall geprägt haben. Der Rest wird sich zeigen.»

Im Herbst 2019 dachte Müller an einen Abschied vom FC Bayern. «Ja, es hätte sein können, dass ich vor zwei Jahren im Winter den Verein verlasse. Wenn die bekannte Situation damals unter Niko Kovac anders ausgegangen wäre. Dann wären es heute vielleicht einige Titel weniger. In der Rückschau bin ich natürlich froh darüber, wie es gekommen ist», erzählte Müller.

Es wäre für ihn ein «schmerzhafter, aber eben auch notwendiger Schritt gewesen. Es gab damals ein sehr offenes und sachliches Gespräch mit der Vereinsführung. Aber da Transfers nicht im Oktober gemacht werden, wurde es am Ende nie konkret», sagte Müller weiter. Nach der Trennung von Kovac machte ihn Nachfolger Hansi Flick sofort wieder zum Fixpunkt.

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