Laut Medienberichten
Monika Gruber sagt neue Heizungs-Demo in München ab – das ist der Grund

17.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:08 Uhr

Monika Gruber war aufgrund der ersten Demo auch selbst stark ins Schussfeld geraten – unter anderem in der bayerischen Kabarett-Szene. −Symbolbild: dpa

Rund 13.000 Menschen hatten am Samstag, 10. Juni, in Erding gegen das Heizungsgesetz demonstriert. Mitorganisiert wurde der Protest von Kabarettistin Monika Gruber. Danach kündigte sie eine noch größere Demo in München an – inzwischen wurde diese abgesagt.



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Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, ließ die Kabarettistin über ihr Management ausrichten, dass nun noch kein Protest mehr in der Landeshauptstadt geplant sei. Offizieller Grund: Der neue Kompromiss der Ampel-Regierung beim Heizungsgesetz – unter anderem mit großzügigeren Ausnahmeregeln und Übergangsfristen – stelle sie zufrieden. Dementsprechend sei auch keine Demo auf der Theresienwiese mehr geplant.



Allerdings war Gruber aufgrund der ersten Demo auch selbst stark ins Schussfeld geraten – unter anderem in der bayerischen Kabarett-Szene: Während Bruno Jonas sie unterstützen und auf der neuen Demo neben ihr stehen wollte, bezeichnete der Passauer Kabarett-Veranstalter Till Hofmann die Gruber-Jonas-Verbindung spöttisch als „neue Geisterbahn auf der Wiesn“.

Söder auf Demo in Erding ausgebuht, Aiwanger im Nachgang für Aussagen in der Kritik



Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nutzte die Kundgebung in Erding als einer der Hauptredner zu Attacken auf die Ampel-Parteien - wurde allerdings zu Beginn seiner Rede selber heftig ausgebuht, offenkundig unter anderem von AfD-Anhängern. „Die bürgerliche Mitte hat nichts mit AfD, hat nichts mit Anti-Demokraten zu tun“, rief Söder diesen zu. Die Kabarettistin Monika Gruber, die die Kundgebung mit organisiert und offenbar maßgeblich für den großen Zulauf gesorgt hatte, musste zu Beginn mehrfach um Ruhe bitten.

Söders Vize, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), trat ebenfalls auf, wurde aus dem Publikum aber nicht gestört. Er forderte den Rücktritt der „Berliner Chaoten“. Für seine Aussage, dass „die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss“, wurde er im Nachgang stark kritisiert.

Aiwanger selbst sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München, dass er zu diesem Satz stehe. Die breite Bevölkerung muss sich schlichtweg wieder Gehör verschaffen, wenn sie anders nicht ernst genommen wird. Der Freie-Wähler-Chef fügte hinzu: „Nur weil irgendwann mal ein AfD-ler etwas ähnliches gesagt hat, ist das noch lange kein Tabu-Satz für jeden anderen.“ Mit dieser „linken Masche“ lasse er sich nicht mundtot machen.

SPD startet „Demo der Vernünftigen“



Nach den umstrittenen Äußerungen von Politikern auf der Demonstration mit Monika Gruber in Erding ruft unterdessen die bayerische SPD nun zu einer „Demonstration der Vernünftigen“ auf. Die Kundgebung gemeinsam mit Grünen, Gewerkschaften, Künstlern und Arbeiterwohlfahrt soll am 1. Juli um 14.00 Uhr in München starten.