Vorher-Nachher-Vergleich
Mehrwertsteuererhöhung in Restaurants: So teuer werden Schnitzel, Pizza & Co.

21.11.2023 | Stand 23.11.2023, 5:57 Uhr

Wir zeigen an fünf Musterbeispielen, um wie viel die Preise für Schnitzel, Pizza und Co. durch die Anpassung der Mehrwertsteuer steigen werden. − Grafik: PNP

Ein Wirtshausbesuch wird wohl ab Januar deutlich teurer werden, denn die Bundesregierung plant die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder von 7 auf 19 Prozent zu erhöhen. Wir zeigen an fünf Musterbeispielen, um wie viel die Preise für Schnitzel, Pizza & Co. dadurch steigen werden.



Nun ist es klar: Zum Januar wird die Bundesregierung die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants, Cafés und Kantinen von derzeit 7 wieder auf 19 Prozent erhöhen. Was das konkret für den Geldbeutel bedeutet, haben wir an fünf Restaurant-Klassikern berechnet und in interaktiven Vorher-Nachher-Vergleichen dargestellt.

1. Schnitzel mit Pommes



Angenommen ein Schnitzel mit Pommes kostet in einem Restaurant aktuell 15,90 Euro. Bislang sind davon 1,04 Euro Mehrwertsteuer (7 Prozent). Nach der Erhöhung auf 19 Prozent Mehrwertsteuer (hier um 2,82 Euro) steigt der Preis auf insgesamt: 17,68 Euro.


2. Pizza Margherita



Wenn eine Pizza Margherita in einer Pizzeria aktuell 8,90 Euro kostet, stecken darin 0,58 Euro Mehrwertsteuer (7 Prozent). Nach der Erhöhung wird sie dann 9,90 Euro kosten (inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer).


3. Schweinsbraten mit Knödel

In einem Wirtshaus, in dem ein Schweinsbraten mit Knödel im Moment 13,70 Euro kostet, beinhaltet der Preis aktuell 0,90 Euro Mehrwertsteuer (7 Prozent). Nach der Erhöhung wird das gleiche Gericht nun: 15,23 Euro kosten. Davon sind alleine 2,43 Euro die Mehrwertsteuer (19 Prozent).


4. Spätzle mit Soße (Kinderportion)

Eine Kinderportion Spätzle mit Soße, die derzeit für 4,80 Euro (0,31 Euro davon Mehrwertsteuer) angeboten wird, wird ab Januar dann 5,34 Euro (0,85 Euro Mehrwertsteuer) kosten.


5. Zanderfilet

Besonders deutlich merken Kunden den Preisanstieg natürlich bei teuren Speisen, wie etwa bei einem Zanderfilet. Kostet das aktuell beispielsweise 20,50 Euro, stecken darin 1,34 Euro Mehrwertsteuer (7 Prozent). Ab Januar fallen mit 19 Prozent dann dafür allerdings 3,64 Euro Mehrwertsteuer an. Der Preis für das Zanderfilet erhöht sich so auf ganze 22,80 Euro.



Dabei sind die oben genannten Speisen nur Musterbeispiele, die Preisunterschiede können je nach Region und Restaurant natürlich teilweise stark variieren. Außerdem zeigen die Berechnungen lediglich auf, wie die Preise alleine durch die Mehrwertsteuer steigen werden. Anderweitige Erhöhungen, etwa durch die im Oktober gestiegenen Nahrungsmittelpreise, sind darin nicht berücksichtigt. Verarbeitete Kartoffeln kosteten beispielsweise 29 Prozent mehr als im Oktober 2022, Obst- und Gemüseerzeugnisse waren im Oktober 2023 um 16 Prozent teurer als im Oktober 2022, Schweinefleisch um 10 Prozent. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Statistischen Bundesamts hervor.

Keine Erhöhung für Essenslieferungen oder „to Go“



Der Satz für die Mehrwertsteuer war während der Corona-Lockdowns 2020 gesenkt und dann wegen der sehr hohen Energiepreise und Inflation in Deutschland beibehalten worden. Nun soll er im Januar wieder auf 19 Prozent angepasst werden. Essen zum Mitnehmen, im Supermarkt oder bei der Lieferung soll dagegen weiterhin mit sieben Prozent besteuert werden. Ernährungs- und Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU) sagte der Mediengruppe Bayern: „Warum können wir nicht so pragmatisch wie unsere europäischen Nachbarn sein? Warum müssen wir alles verkomplizieren und unterschiedliche Steuersätze für Schnellimbiss und Essen im Sitzen oder zum Mitnehmen haben?“

− dpa


Anmerkung der Redaktion: Bei einer ersten Berechnung hatte sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, der mittlerweile behoben wurde.