Mordfall
Arzt auf Klinikgelände in Wasserburg getötet – Verdächtiger festgenommen

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 14:46 Uhr

Auf dem Gelände des Inn-Salzach-Klinikums in Wasserburg-Gabersee wurde am Montagabend ein Arzt von einem Mann niedergestochen. Der Arzt (64) starb noch vor Ort. − Foto: Georg Barth

Ein Arzt ist am Montagabend auf dem Gelände des Inn-Salzach-Klinikums in Wasserburg (Landkreis Rosenheim) niedergestochen und getötet worden. Die Polizei spricht von einem Mordfall. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Er soll psychisch labil sein.



Wegen eines anderen Einsatzes waren Polizeibeamte zufällig bereits auf dem Gelände der Klinik im Wasserburger Stadtteil Gabersee, als sie kurz nach 18 Uhr von einem Zeugen auf eine niedergestochene Person aufmerksam gemacht wurden. Das berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstag. Die Beamten fanden demnach einen Mann, der offensichtlich schwer verletzt war und um den sich bereits Ersthelfer kümmerten. Dennoch starb der 64-Jährige, der im Klinikum als Arzt arbeitete, noch vor Ort.

Polizisten entdecken blutverschmierten Mann



Noch auf dem Klinikgelände in der Nähe des Tatortes entdeckten die Polizisten laut Mitteilung einen blutverschmierten Mann, der sich widerstandslos festnehmen ließ. Bei ihm handelte es sich Polizeiangaben zufolge um einen 40 Jahre alten Deutschen aus Norddeutschland. Auch die mutmaßliche Tatwaffe – ein Küchenmesser – habe die Polizei sichergestellt.

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Kripo ermittelt wegen Mordes



Die Kriminalpolizei Rosenheim ermittelt wegen Mordes in dem Fall. Neben dem zuständigen Staatsanwalt und den Ermittlern des K1 waren auch Streifenwagenbesatzungen der Polizei Wasserburg am Inn, Beamte des Kriminaldauerdienstes und Spurensicherungsexperten der Kripo an den Untersuchungen beteiligt.

Ob der mutmaßliche Täter und das 64 Jahre alte Opfer sich kannten, werde derzeit ermittelt. Der Arzt war in dem Klinikum beschäftigt - als was genau und auf welcher Station, war zunächst unklar.

Verdächtiger in forensischer Fachklinik



Der Tatverdächtige wurde nach Beendigung der notwendigen kriminalpolizeilichen Maßnahmen zunächst in eine forensische Fachklinik im Landkreis München gebracht, wo er von der Polizei durchgehend bewacht werde, hieß es am Dienstagvormittag. Unbekannt war zunächst, ob der Mann Patient der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, psychosomatische Medizin, Geriatrie und Neurologie ist.

Zur Betreuung insbesondere von Angehörigen wie auch der Kollegen des Getöteten war die Psychosoziale Notfallversorgung mit mehreren Helfern der Notfallseelsorge und der Krisenintervention beteiligt.

Die Klinik wollte sich am Dienstagvormittag zunächst nicht zu dem Vorfall auf ihrem Gelände äußern. Im Laufe des Tages könnte es aber eine Pressemitteilung geben, sagte eine Sprecherin.

− cav/dpa