Brauchtum
Leonhardifahrten in Bayern: Kardinal Marx in Bad Tölz

06.11.2023 | Stand 07.11.2023, 10:58 Uhr

Leonhardifahrt in Bad Tölz - Frauen im traditionellen Kostüm trinek Schnaps während der Leonhardifahrt. - Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archivbild

Zu Ehren des Heiligen Leonhardi, des Schutzpatrons der Nutztiere, finden am Montag an mehreren Orten in Südbayern wieder Leonhardifahrten und -ritte statt. In Bad Tölz (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen), Kreuth (Landkreis Miesbach) oder Rimsting (Landkreis Rosenheim) ziehen Hunderte Pferde festlich geschmückte Wagen durch die Straßen.

Die Wallfahrt in Bad Tölz (9.00 Uhr) gilt dabei als die bekannteste. Sie war 2017 als Immaterielles Kulturerbe der Unesco in das deutsche Verzeichnis aufgenommen worden. Dieses Jahr nehmen laut einer Sprecherin der Gemeinde mindestens 300 Pferde und rund 70 teils historische Tafel- und Truhenwagen an der Leonhardifahrt teil. Gesegnet werden die Pferde dieses Jahr auch von Kardinal Reinhard Marx. Er fährt auf einem Wagen mit und hält eine Predigt. Die Gemeinde rechnet mit 15.000 Besucherinnen und Besuchern.

Auch in Kreuth (10.30 Uhr) und in Rimsting (9.00 Uhr) finden die traditionellen Prozessionen am Montag wieder statt. In Benediktbeuern gibt es in diesem Jahr dagegen keine Leonhardifahrt. Im August hatte schwerer Hagel unter anderem das Kloster derart beschädigt, dass der Leonhardi-Ausschuss der Gemeinde die Wallfahrt im vergangenen Monat absagte.

Leonhardifahrten oder -ritte zu Ehren des Heiligen Leonhard von Limoges sind in Altbayern und Teilen Österreichs Brauch. Sie finden rund um den Leonharditag am 6. November statt, viele Orte feiern den Tag schon an den Wochenenden davor.

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