Illegales Autorennen
Kurz vor Ortseinfahrt: Zwei Raser überholen Polizei auf Landstraße in Oberbayern mit Tempo 140

27.03.2024 | Stand 27.03.2024, 10:06 Uhr

Auch das eingeschaltete Blaulicht und Martinshorn veranlasste die beiden Kontrahenten nicht ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen. Erst als sich der Verkehr am Gmund Berg staute, gelang es der Streife, die beiden Fahrzeuge zu überholen und die Raser anzuhalten.  − Symbolbild: dpa

Am Dienstagabend „traute eine Zivilstreife der Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Oberbayern ihren Augen nicht“, wie ein Sprechermitteilte: Kurz vor einer Ortschaft bei Gmund am Tegernsee wurde sie mit Tempo 140 von zwei Rasern überholt.



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Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben vom Mittwoch gegen 20 Uhr kurz vor derm Ortsteil Dürnbach (Landkreis Miesbach). Die Zivilstreife wurde von einem Ford Transit und einem 3er BMW mit weit überhöhter Geschwindigkeit überholt. Die beiden lieferten sich offensichtlich ein Rennen auf der B318 in Richtung Tegernsee.

Am Ortseingang von Dürnbach fuhren beide noch mit rund 140 km/h sehr knapp hintereinander her, so die Beamten. Mit annähernd gleichbleibender Geschwindigkeit überholten sie rasant zwei Fahrzeug am Ortseingang. Im Kreuzungsbereich von Dürnbach überholten sie dann nochmal ein Fahrzeug, ebenfalls mit etwa 120 Sachen. Danach beschleunigten beide ihre Fahrzeuge auf etwa Tempo 150 und überholten dabei ein weiteres Fahrzeug.

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Stau stoppte die Raser – einer war betrunken, der andere hatte mutmaßlich Drogen konsumiert



Die Videostreife musste wirklich alles geben um einigermaßen an den Fahrzeugen dran bleiben zu können. Auch das eingeschaltete Blaulicht und Martinshorn veranlasste die beiden Kontrahenten nicht ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen. Erst als sich der Verkehr am Gmund Berg staute, gelang es der Streife, die beiden Fahrzeuge zu überholen und die Raser anzuhalten.

Bei dem Fahrer des Ford Transit, ein 28 jähriger rumänischer Handwerker, roch es laut Polizeiangaben stark nach Alkohol. Ein Alko-Test bestätigte, dass der Geruchssinn der Beamten richtig war. Beim Fahrer des BMW, ein 23 jähriger Bulgare, bestand den Beamten zufolge der Verdacht, dass dieser unter Drogeneinfluss stand.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde bei beiden Beschuldigten eine Blutentnahme angeordnet, zudem wurden ihre Führerscheine beschlagnahmt.

Der BMW des Bulgaren wurde ebenfalls sichergestellt und wird einem Gutachter vorgestellt, da bei diesem Fahrzeug erhebliche technische Mängel festgestellt wurden, zudem befand sich im Fahrzeug ein betriebsbereiter Frontblitzer wie er üblicher Weise in zivilen Polizeifahrzeugen verbaut ist. Auch an diesem Teil dürfte die Staatsanwaltschaft interessiert sein.

Überholte Verkehrsteilnehmer laut Polizei „sichtlich geschockt“



„Die zuvor überholten Fahrzeuge wurden ebenfalls angehalten und zu dem Vorfall befragt, alle waren sichtlich geschockt über diese waghalsige Fahrweise“, so ein Polizeisprecher. Auf die beiden Hobby-Rennfahrer kommen nun mehrere Strafanzeigen zu, unter anderen Beteiligung an einem illegalen Straßenrennen, Trunkenheit im Verkehr sowie Fahrern unter Drogeneinfluss. Auf ihre Führerscheine dürfen die beiden wohl längere Zeit verzichten.

− che