Eltern und Kinder besorgt
Kindsentführung in Schwaben? Kettenbrief via Whatsapp sorgt für Verunsicherung

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:32 Uhr

Wer die Sprachnachricht für den Kettenbrief via Whatsapp über die angebliche Kindsentführung in Buchdorf verfasst hat, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. −Foto: dpa

Eine Kettenbrief via Whatsapp, in dem von einer Kindsentführung in Buchdorf (Landkreis Donau-Ries) berichtet wird, sorgt derzeit für massive Unruhe bei Eltern in Schwaben und Oberbayern. Dabei handelt es sich um einen Fake, wie die Polizei Nord-Schwaben mitteilt.



Am Donnerstagabend verbreitete sich über Whatsapp eine circa zweiminütige Sprachnachricht, in der unter anderem von einer versuchten Kindsentführung in Buchdorf sowie weiteren angeblichen Übergriffen auf Minderjährige berichtet wird. Als Reaktion darauf kontaktierten zahlreiche besorgte Eltern die umliegenden Polizeidienststellen in Donauwörth, Nördlingen und Rain am Lech.

Denn aufgrund der gehäuften Meldungen in den letzten Monaten sind Eltern und Kinder im westlichen Freistaat sensibilisiert. Gerade erst gingen bei der Polizei zwei Mitteilungen von Eltern ein, deren Kinder verdächtige Sachverhalte äußerten.

Sofort alle Maßnahmen ergriffen

Die sich zwar auch nicht bestätigten. Aber die Polizei nimmt derartige Mitteilungen generell sehr ernst, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord betonte. Sofort seien alle notwendigen Maßnahmen ergriffen worden. So sind seit Sonntag verstärkt uniformierte aber auch zivile Polizeistreifen in Buchdorf und den umliegenden Gemeinden eingesetzt. Ebenso besteht regelmäßig persönlicher Kontakt mit den örtlichen Schulen.

Auch als Folge dieses Kettenbriefes wurden sofort die verfügbaren Kräfte mobilisiert. Doch die Polizei kann Entwarnung geben. Die Ermittlungen in Buchdorf hätten schnell ergeben, dass es sich schlicht um einen Fake-Nachricht handelt. Wo der Ursprung dieser Sprachnachricht liegt und in wieweit sich die betreffende Person etwa durch die wissentliche Verbreitung falscher Tatsachen strafbar gemacht hat, ist nun Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Große Verunsicherung bei Eltern und Kindern

Da nach wie vor große Verunsicherung herrscht, steht die Polizei als Ansprechpartner für offene Fragen zur Verfügung. „Wir bitten die Bevölkerung sich bei Fragen oder Verunsicherung direkt an die Polizei zu wenden“, heißt es in einer Mitteilung. Öffentlich geäußerte Vermutungen und Zusammenfassungen von Gerüchten über Kettenbriefe tragen zur Verunsicherung bei. „Sogenannte digitale Kettenbriefe sind aus polizeilicher Sicht im Hinblick auf eine zielführende Lösung nicht hilfreich.“