Verkehr
GDL-Streik: Muss jetzt die letzte große Streikrunde sein

09.01.2024 | Stand 10.01.2024, 19:16 Uhr

Gericht lässt Lokführer-Streik laufen - Die Anzeige des Berliner Hauptbahnhof weist auf den GDL Streik hin. - Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert eine zügige Einigung zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL. Als demokratischer Verband stehe man „grundsätzlich hinter dem Streikrecht“, sagte der bayerische Landesvorsitzende und Bundes-Vize von Pro Bahn, Lukas Iffländer, dem Bayerischen Rundfunk. Allerdings sei das Verständnis bei drei Tagen schon „etwas bemüht“.

Gut sei, dass die Gewerkschaft GDL den Streik diesmal rechtzeitig angekündigt habe, so Iffländer. Allerdings müsse das „die letzte große Streikrunde“ sein, beide Seiten müssten sich einigen. „Wenn wir Verkehrswende glaubwürdig machen wollen, dann muss das auch bedeuten, dass wir die Bahn zuverlässig und vertrauenswürdig bereitstellen können“, sagte Iffländer. Diese Tarifrunden müssten jetzt zu Ende gebracht werden und in Zukunft „mit weniger Getöse laufen“.

Zur Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich sagte Iffländer, das lasse sich „ohnehin nur schrittweise“ realisieren. Die Konkurrenzunternehmen Netinera und Go-Ahead hätten sich bereits darauf geeinigt, von 2025 bis 2028 die Wochenarbeitszeit schrittweise von 38 auf 35 Stunden zu reduzieren. Die Deutsche Bahn gerate dadurch unter Druck, nachzuziehen. „Ansonsten werden die Lokführer alle zu den anderen beiden Unternehmen gehen“, sagte Iffländer.

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