Ein spätes Tor reicht der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft zum zehnten Sieg beim Deutschland Cup. Die Niederlage schmerzt daher nicht.
Der Eishockey-Vizeweltmeister hat den Titel-Hattrick beim Deutschland Cup geschafft. Das Tor von Berlins Leonhard Pföderl knapp fünf Minuten vor dem Ende zum 1:2 (0:1, 0:0, 1:1) gegen die Slowakei reichte am Sonntag in Landshut zum Turnier-Sieg. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis hat im Vergleich zu den punktgleichen Slowaken und Dänemark das bessere Torverhältnis und holte damit den zehnten Pokal beim Deutschland Cup.
Wie in jedem der drei Auftritte wechselte Kreis wieder munter durch. Mit Yasin Ehliz, Marc Michaelis und Filip Varejcka waren drei der vier Torschützen vom 5:3 gegen Österreich nicht mit dabei. Der frühere NHL-Profi Tobias Rieder kam nur im Auftaktspiel gegen Dänemark (4:1) zum Einsatz. „Ich hätte zwei Mannschaften nominieren können“, erklärte der Bundestrainer und lobte das hohe Niveau seiner Spieler.
Einzig der Düsseldorfer Alexander Ehl und Tobias Eder von den Eisbären Berlin kamen in Landshut auf drei Einsätze. „Sie sind gut belastbar“, sagte der 64-Jährige. Zahlreiche Vizeweltmeister wurden aus Gründen der Schonung gar nicht erst nominiert. Im Hinblick auf die kommende Weltmeisterschaft im Mai in Tschechien ist der Deutschland Cup das einzige Turnier vor dem Start in die WM-Vorbereitung.
Wie schon in den vorherigen beiden Begegnungen in Landshut war auch im abschließenden Match der Gegner zu Beginn frischer. Nur 66 Sekunden nach dem Eröffnungs-Bully war der Puck im deutschen Tor: Matej Kaslik überwand Keeper Florian Bugl. Mit dem 21-Jährigen von den Straubing Tigers gab Kreis nach Arno Tiefensee und Leon Hungerecker auch dem dritten Schlussmann Eiszeit. Mit zahlreichen Paraden rechtfertigte der junge Goalie seinen Einsatz.
Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Die deutsche Auswahl kam immer wieder zu guten Gelegenheiten, scheiterte aber am überzeugenden slowakischen Keeper Samuel Hlavaj.
Im Vergleich zu den beiden Erfolgen gegen Dänemark und Österreich zeigte die junge deutsche Mannschaft in dieser Phase ihr vielleicht bestes Turnierspiel. Einzig aufgrund des starken slowakischen Schlussmanns fehlte das Erfolgserlebnis. Dazu fehlte auch mit Rieder, Ehliz, Michaelis oder Varejcka die individuelle Qualität im Sturm.
Wie im ersten Drittel hatten die Slowaken im Schlussdurchgang wieder den besseren Start. In Überzahl krachte ein Schuss der Gäste an die Latte. Kurze Zeit später war Torhüter Bugl machtlos: Lukas Cingel traf zum 0:2 (43.).
Das Kreis-Team ging mit jeder Minute mehr ins Risiko, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Eine Niederlage mit einem Tor Unterschied hätte den Turnier-Sieg bedeutet. Viereinhalb Minuten von Schluss wurde Deutschland belohnt. In Überzahl gelang Leonhard Pföderl von den Eisbären Berlin das wichtige 1:2 (55.), das trotz der ersten Turnier-Niederlage für ein viel umjubeltes Happy End vor 4200 Zuschauern in der traditionellen Eishockey-Stadt Landshut sorgte.
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