Denkmäler
Bayerns älteste Dombauhütte wird 100 Jahre alt

14.09.2023 | Stand 16.09.2023, 22:15 Uhr

Die erste staatliche Dombauhütte Bayerns wird heuer 100 Jahre alt. An diesem Sonntag wird der Steinmetzbetrieb neben dem gotischen Dom deswegen die Tore für die Öffentlichkeit öffnen, wie das Staatliche Bauamt in Regensburg mitteilte.

Historischen Kathedralen sind immerwährende Baustellen. Daher wurde am 8. November 1923 in Regensburg die Dombauhütte gegründet, um Schäden am Dom St. Peter auszubessern. Fünf Jahre später wurde in Passau für den dortigen Dom eine entsprechende Einrichtung gegründet, die dritte Dombauhütte Bayerns wurde dann 1929 in Bamberg eingerichtet.

Die Substanz der monumentalen Bauwerke ist permanent von Zerstörung bedroht. Früher seien die Dome insbesondere durch Kriege und Brände beschädigt worden, erläutert des bayerische Bauministerium. «In unserer Zeit beschleunigen vom Menschen verursachte Umwelteinflüsse die Verwitterungsprozesse am Steinwerk der Dome.» Aufgabe der Hüttenmitarbeiter ist daher, das verzierte Baumaterial nachzubilden und auszutauschen.

Im Jahr 2020 wurde das Bauhüttenwesen in das Register des Immateriellen Kulturerbes der Unesco aufgenommen. Damit wurde von der internationalen Kulturorganisation der Modellcharakter der Bauhütten gewürdigt.

Die Hütten würden als fest eingerichtete Werkstätten seit Jahrhunderten für den Erhalt von den Großbauten sorgen und dabei traditionelles Handwerk mit neuester Technik verbinden, erläutert die Deutsche Unesco-Kommission. An dem Antrag waren neben den drei bayerischen Dombauhütten noch 15 weitere Werkstätten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Norwegen beteiligt.

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