Klimaschutz
Bayern gegen Streichung der Energiespar-Zuschüsse für Neubau

27.07.2022 | Stand 29.07.2022, 23:10 Uhr

Wohnungsbau - Eine Baugerüst an einem Wohnhaus. - Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Neue Wohnungen sollen möglichst energiesparend gebaut werden. Doch Zuschüsse will die Bundesregierung nicht mehr zahlen. Es hagelt Kritik.

Staatsregierung und Wohnungsunternehmen kritisieren die angekündigte Streichung der Zuschüsse für energieeffizientes Bauen durch den Bund. Finanzminister Albert Füracker (CSU) warf der Ampel-Koalition am Mittwoch vor, sowohl dem Klimaschutz als auch dem Wohnungsbau zu schaden. «Dies ist nun ein schwerer Schlag für viele Menschen und junge Familien, die sich ein energieeffizientes Eigenheim schaffen möchten», sagte Füracker.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuvor erklärt, für den Neubau energieeffizienter Häuser solle es keine direkten staatlichen Zuschüsse geben, sondern nur noch Zinsvergünstigungen. Das löste bundesweit Widerspruch aus. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen warf der Bundesregierung vor, die Förderung abrupt deutlich zu verschlechtern. Damit erweise die Bundesregierung dem durch die hohen Baukosten arg gebeutelten Wohnungsneubau einen Bärendienst, sagte Verbandsdirektor Hans Maier. Im VdW Bayern sind knapp 500 sozial orientierte Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen, in der Mehrheit Genossenschaften.

Finanzminister Füracker warf der Bundesregierung vor, damit auch die Finanzlage der Häuslebauer zu verschlechtern: «Viele Menschen haben eine Förderung fest einkalkuliert. Wenn neben steigenden Kosten jetzt die Unterstützung vollständig eingestellt werden soll, bricht für viele eine tragende Finanzierungssäule zusammen», kritisierte der CSU-Politiker. «Statt Familien auf dem Weg zum Eigenheim zu begleiten, wird die Förderung abgedreht und zusätzlich die Situation für die Baubranche weiter verschärft.»

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