Günther Karl hat ein Bau-Imperium geschaffen. Die Entsorgung von mutmaßlich giftigem Material in einer Kiesgrube könnte für den Abriss-König nun zum Desaster werden.
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150 Polizisten und sechs Staatsanwälte kommen am Donnerstag zur Hausdurchsuchung. Das ist eine Dimension, die zu Günther Karl passt. Er mag das Große, das Spektakuläre. Er gilt in der Branche als Abriss-König, weil er kreativ und manchmal hemdsärmelig Kirchen, Schornsteine, Hallen und Brücken platt machte und dabei Millionen verdiente. Doch ausgerechnet ein Abfallhaufen in seiner Kiesgrube in Jederschwing im Bayerischen Wald kratzt an seinem Image.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang 2019 in Regensburg. Die Mediengruppe Bayern erfuhr erst vor Monaten nach einem anonymen Hinweis von den laufenden Ermittlungen und recherchierte seitdem im Milieu. Sie sprach mit den Behörden, erhielt Einblick in das Verfahren, befragte ehemalige führende Mitarbeiter, sprach mit Mitbewerbern.