Landkreis Roth
TV Thalmässing gewinnt Gesamtwertung beim Landkreislauf

26.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:52 Uhr
Mathias Hochreuther

Nach einer stundenlangen Siegerehrung stellen sich die erfolgreichen Gewinnerinnen und Gewinner des Landkreislaufs für ein gemeinsames Foto auf. Fotos: Hochreuther

Von Mathias Hochreuther

Hilpoltstein – Sie fiel etwas kleiner aus, die „Wiederauferstehungsfeier dieser Veranstaltung“, wie Landrat Herbert Eckstein das Comeback des Landkreislaufs am Samstag bezeichnete. Ein ziemlicher Schwund bei den Teilnehmern war schon zu bemerken. Aber die Freude rund um diese traditionsreiche und nun schon zum 37. Mal durchgeführte Laufveranstaltung durch den gesamten Landkreis Roth war dennoch groß – und ein besonderes Jubiläum gab es auch.

Der Rekordgewinner und Titelverteidiger aus dem Jahr 2019 in der Gesamtwertung, das Team Leidl der TSG 08 Roth, konnte Platz eins nicht verteidigen und musste sich mit Rang sieben begnügen. Dafür trumpfte – wie schon in den Jahren 2015, 2016 und 2018 – der Lauftreff des TV Thalmässing wieder groß auf und holte sich den Gesamtsieg vor dem LT des TV Eckersmühlen und der LG Hofstetten.

Jene Hofstettener landeten dafür bei der Wertung „Beste Dorfmannschaft“ (mit maximal 2000 Einwohnern) ganz vorne, es folgten „Regelsbach rennt“ und die DJK Herrnsberg. Die Damenwertung entschied die LG Heideck vor Thalmässing und Eckersmühlen für sich. In der Mixed-Wertung standen ebenfalls die Läuferinnen und Läufer aus Hofstetten ganz oben, gefolgt vom TV Hilpoltstein I und der TSG 08 Roth.

Nach den beiden pandemie-bedingten Absagen des Landkreislaufs in den Jahren 2020 und 2021 fand die Veranstaltung heuer in abgespeckter Form statt. 30 statt 41 Teams wie zuletzt 2019 nahmen teil. Weil manche nach Corona und Lockdowns „nur schwer wieder vom Sofa hochzubekommen sind“, wie Landrat Herbert Eckstein vermutete.

Einige Läufer mussten sich auch wegen Corona kurzfristig abmelden. Und eine Gruppe, die grundsätzlich als sportlich gilt, musste ebenfalls teilweise passen: die Polizei. Der von massiven Sicherheitsbestimmungen begleitete G7-Gipfel im oberbayerischen Elmau hat auch seine Auswirkungen auf den Landkreislauf in Roth, wie einige Mannschaftsführer berichteten: „Alle im Einsatz.“

Aus all diesen Gründen gaben sich viele Läuferinnen und Verantwortliche ganz entspannt. „Wir müssen nicht gewinnen. Mitmachen und Spaß haben, das ist in diesem Jahr alles“, hatte nicht nur Erwin Harrer als Mannschaftsführer der DJK Göggelsbuch-Lampersdorf als Tagesmotto ausgegeben.

Wie schon in manchen Hitze-Jahren zuvor hatten die Veranstalter vom Landratsamt ob der personell angespannten Situation auch 2022 vorgebaut. Fiel ein Läufer (kurzfristig) aus und konnte eine der 28 Etappen von einer Mannschaft nicht besetzt werden, gab es dieses Mal keine Minuspunkte. Stattdessen wurde das Team auf den letzten Platz gesetzt. Herbert Eckstein traf hier bei der Siegerehrung den richtigen Ton: „Ich danke allen Teilnehmern und den Mannschaftsführern, dass ihr was auf die Beine gestellt habt. Ich weiß, dass das derzeit alles andere als einfach ist.“

Wobei man dem seit 1993 amtierenden Landrat anmerkte, dass er die Veranstaltung nicht weniger vermisst hatte als die Läufer selbst. Knapp zwei Stunden dauerte die Siegerehrung, gefühlt zu jedem Verein und jedem Läufer, der die Bühne am Rother Berufsschulzentrum betrat, hatte er eine Anekdote parat.

Daraus unbedingt erwähnenswert: Jene Läuferinnen und auch Helfer aus der Organisation, die mit bis zu 36 Teilnahmen schon zum Inventar gehören. Und der Dank an die Helferinnen und Helfer, die den Rother Landkreislauf erst möglich machen. Zu jenen gehören auch die Sanitätsleute, die allerdings relativ wenig zu tun hatten: „Einen jungen Mann mussten wir ins Krankenhaus bringen und zwei versorgen. Alles in allem ist es gut abgelaufen“, bilanzierte Eckstein.

Bemerkenswert war die erneute Teilnahme von Theo Bärnreuther vom Wendelsteiner Team Optimum, der die knapp sechs Kilometer lange 26. Etappe von Eichelburg nach Hofstetten mit 85 Jahren bewältigte. Beim Zieleinlauf der 6. Etappe von Rohr nach Barthelmesaurach wusste Sebastian Meyer von der DJK Laibstadt im Ziel nicht gleich, wie ihm geschah. Er erhielt ein Finisher-Shirt und eine Urkunde von Eckstein überreicht – als 40000. Teilnehmer des Rother Landkreislaufs.

HK