Marktgemeinderat Thalmässing
Thalmässinger Marktrat reicht Projekte für über neun Millionen bei Städtebauförderung ein

Quartier um Alte Schule und Gerberwirtswiese im Fokus

17.11.2023 | Stand 17.11.2023, 5:00 Uhr

Thalmässing hat sich einiges vorgenommen, wie die Bedarfsliste für die Städtebauförderung zeigt. Auf dem Bild sind sowohl St. Marien als auch die alte Schule sowie ein größerer Teil der innerörtlichen Potenzialfläche zu erkennen. Foto: Markt Thalmässing

Das ist ein Brocken: Thalmässing hat nach einstimmigen Beschluss im Marktgemeinderat im Nachgang von dessen Sitzung Projekte mit einer Gesamthöhe der förderfähigen Kosten von gut fünf Millionen Euro für die Städtebauförderung angemeldet. Klingt nach einer Riesensumme, relativiert sich allerdings beim näheren Hinsehen wieder. Denn diese Bedarfsliste dient nur als Orientierungshilfe für den Fördermittelgeber, wie es hieß.

„Es handelt sich um eine Absichtserklärung“, wie Bürgermeister Johannes Mailinger (CSU) erläuterte. Sie baut auf den im Rahmen des Integrierten Städtebauliches Entwicklungskonzepts (ISEK) erarbeiteten Projektkatalog auf. Aufgenommen seien auch die Maßnahmen, die gegebenenfalls erst mittelfristig umgesetzt werden. Eine falsche Bescheidenheit bei der Bedarfsmitteilung sei aber laut den Worten des Rathauschefs ebenso fehl am Platz: „Denn es können nur Finanzmittel für die Projekte in Anspruch genommen werden, die auch angegeben wurden.“

Förderzeitraum erstreckt sich über vier Jahre

Ein weiterer Grund, warum diese die Fünf-Millionen-Marke sprengende Liste relativiert werden muss, ist die Tatsache, dass sie sich auf einen Fortschreibungszeitraum von vier Jahren erstreckt und zudem den Bedarf für langfristige Großprojekte beinhaltet. Der für nächstes Jahr angemeldete Fördermittelbedarf erstreckt sich hingegen „nur“ auf etwa 745000 Euro. Die Summe steigert sich allerdings in den weiteren Fortschreibungsjahren bis auf 1,69 Millionen Euro im Jahr 2027.

Im Fokus stehen dabei die Verwirklichung des innerörtlichen Planungswettbewerbs sowie die Projektrealisierung zur Sanierung und Umnutzung der alten Schule. Eine gewaltige Größenordnung nimmt allein die Umgestaltung des Marktplatzes und der Hauptstraße ein, für die zusammengenommen rund dreieinhalb Millionen Euro eingestellt sind. Eine weitere halbe Million ist insgesamt für das Quartier St. Marien vorgesehen.

Städtebauförderung Segen auch für Privatmaßnahmen

Die Gesamtsumme der förderfähigen Kosten für die Projekte des Gesamtkatalogs beträgt stolze 9,24 Millionen Euro. „Da sind wir ganz gut beschäftigt“, unterstrichen bei der Sitzung Rathauschef Mailinger sowie der Gemeindeentwicklungsmanager Lars Strobel einmütig. Ein Segen sei die Städtebauförderung aber nicht nur für die öffentliche Hand. So hätten vom Fördertopf bereits 35 Privatmaßnahmen profitiert, wie Mailinger erörterte. Der Bau einer Tagespflege mit Demenzwohnbereich beispielsweise sei derzeit schon „auf der Zielgeraden“. Ein augenfälliges und gelungenes Beispiel bilde das Gasthaus Zur Linde – durchaus mit Blickfangfunktion: „Eine echte Bereicherung für den Marktplatz.“ Auch viele Hofflächen seien mit Hilfe der Fördermittel aufgewertet worden.

Des Bürgermeisters Zwischenfazit: „Die städtebauliche Neuordnung ist für uns eine große Herausforderung – aber zugleich auch eine große Chance.“

HK