Thalmässing
Spatenstich für „Thalmässinger Aushängeschild“

Ambulante Wohngemeinschaft und Tagespflege für Demenz sollen ab Herbst 2023 die pflegerische Versorgung verbessern

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:07 Uhr

Mehr als sechs Jahre nach den ersten Überlegungen hat es jetzt den offiziellen Spatenstich in Thalmässing für die ambulante Wohngemeinschaft und die Tagespflege für Demenz gegeben. Foto: Unterburger

Von Robert Unterburger

Thalmässing – Das Thalmässinger Seniorenquartier wird erweitert: Die Zentrale Diakoniestation und der Diakonieverein Jura vergrößern das Angebot der pflegerischen Versorgung um eine ambulante Wohngemeinschaft und eine Tagespflege für Demenz.

Am Donnerstagnachmittag gab es den offiziellen Spatenstich für das Projekt auf dem Areal rund um das ehemalige Feuerwehrhaus und den Bauhof. Schon zum Jahresende soll der Rohbau fertig sein, so dass im Frühjahr nächsten Jahres mit dem Ausbau begonnen werden kann und die neuen Einrichtungen im Herbst 2023 eröffnet werden sollen.

Mit der ambulanten Wohngemeinschaft und der Tagespflege für demente Menschen entsteht nach den Worten von Bürgermeister Georg Küttinger „ein tolles Projekt und ein Meilenstein“, das laut Diakonie- Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer „ein Aushängeschild für Thalmässing“ werden wird.

„Endlich dürfen wir die Bauarbeiten eröffnen“, sagte Pfarrer Rudolf Hackner, der auch Vorsitzender des Diakonievereins Jura ist. Schließlich habe man für das Projekt schon etliche Jahre geplant. Irgendwann habe dann Bürgermeister Georg Küttinger dem Diakonieverein das Grundstück in der Florianstraße in Aussicht gestellt. Ein Areal das nach Norden hin unverbaubar ist und in Marktplatznähe liegt. „Ein Premium-Platz“, wie Pfarrer Hackner stolz verkündete. Hackner nannte das Bauvorhaben „zukunftweisend“, würdigte die gute Zusammenarbeit des Diakonievereins Jura mit der Marktgemeinde Thalmässing und hoffte auf die Einweihung wie geplant schon zum Ende des kommenden Jahres.

Passendes Angebot für ältere werdende Gesellschaft

Auch Landrat Herbert Eckstein blickte optimistisch nach vorne. „Es ist klasse, dass so etwas in einer so kurzen Zeit verwirklicht wird“, würdigte er. Eckstein wies darauf hin, dass sich die Gesellschaft verändere. Die Menschen würden immer älter. So seien im Jahr 2021 in Thalmässing schon 21,8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre alt gewesen.

„Wir haben im Landkreis sehr viele Pflegestellen frei“, sagte der Landrat zur aktuellen Situation, „die Tagespflege ist dabei eine Alternative“. Die ambulante Demenzstation sei zwar „manchmal nicht einfach“, doch die Tagespflege und die ambulante Wohngemeinschaft stellten ein zusätzliches Angebot und eine Hilfe dar, die zu begrüßen seien.

„Pfarrer Hackner und Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer als Bauherren haben viel Zeit und Mühe in dieses Projekt investiert“, lobte Bürgermeister Georg Küttinger, „das Projekt stellt einen Meilenstein in der Geschichte Thalmässings dar.“ Denn es könne künftig eine große Entlastung für pflegende Angehörige bieten.

„Mit diesem Projekt wird für Jahrzehnte vorgesorgt“

Küttinger betonte, dass es eine große Nachfrage nach betreutem Wohnen gebe. Die Seniorenarbeit sei aufgrund des demographischen Wandels sehr wichtig. Mit diesem Projekt sorge man für mehrere Jahrzehnte vor und man sei dankbar, dass der Freistaat Bayern das Vorhaben gefördert habe. „Wichtig ist auch, dass die Arbeiten problemlos vonstatten gehen und alle Arbeiter gesund nach Hause kommen“, schloss der Bürgermeister.

Diakonie-Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer erinnerte daran, dass er und der Diakonieverein Jura schon vor mehr als sechs Jahren die ersten Überlegungen angestellt hatte, das Angebot zur Versorgung von Senioren in Thalmässing zu erweitern. „Es wurden leerstehende Gebäude besichtigt und geprüft, ob darin die Möglichkeiten der Versorgung gegeben sind“, berichtete er. „Konkret wurde es dann vor rund eineinhalb Jahren, als gemeinsam mit dem Diakonieverein Jura und dem Architekturbüro Johann Böhm erste Entwürfe gezeichnet wurden.“ Es folgten die Konzeptionierung und die Möglichkeiten der Finanzierung des Projekts.

„Perfekt zur Erweiterung des Seniorenquartiers“

Zusammen mit der Marktgemeinde, vertreten durch Bürgermeister Georg Küttinger, dem Diakonievereins-Vorsitzenden Pfarrer Rudolf Hackner und dem Diakonie-Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer wurde damals das Gebiet um das ehemalige Feuerwehrhaus und den Bauhof besichtigt. „Schnell wurde klar: Der Standort ist perfekt, um das Seniorenquartier zu erweitern“, sagte Ruffertshöfer.

Die Anträge zur Förderung des Projekts wurden beim Landesamt für Pflege gestellt. Damit waren die Weichen gestellt und das Projekt konnte in die Umsetzung gehen. „Bürgermeister Küttinger hat dabei von Beginn an nach Lösungen zur Umsetzung gesucht und den Prozess positiv unterstützt“, lobte der Geschäftsführer. „Und auch die Grundstücksfrage konnte durch die Marktgemeinde befördert werden“. Ruffertshöfer zeigte sich auch zuversichtlich, dass man das Projekt trotz der aktuell schwierigen Zeiten mit steigender Inflation, Energiekrise und rasant steigenden Baupreisen innerhalb des vorgegebenen Zeitplans umsetzen werde.

Der Geschäftsführer dankte auch dem terminlich verhinderten Landtagsabgeordneten Volker Bauer, der durch seine Fürsprache in München zur Erweiterung des innovativen Pflegequartiers die Maßnahme und den Förderantrag für die Tagespflege unterstützt habe.

„Wir gehen derzeit davon aus, dass die beiden Projekte – ambulante Wohngemeinschaft und Tagespflege für demenziell Erkrankte – im Herbst 2023 fertiggestellt sind und anschließend die Senioren die Einrichtungen nutzen können“, sagte Ruffertshöfer abschließend. „Bis dahin werden dann rund 4,1 Millionen Euro verbaut sein, wobei die Projekte eine Förderung vom Landesamt für Pflege von rund 1,2 Millionen Euro erhalten.“

HK