Mittelalterfest in Hilpoltstein
„Ritter, Barden, Beutelschneider“ geben sich auf Burg Hilpoltstein ein Stelldichein

Mittelalterfest wirft seine Schatten voraus

27.04.2023 | Stand 16.09.2023, 22:59 Uhr

Freuen sich auf das Mittelalterfest: Bogenschützin Janett Bindhammer, Burgvogt Willi Baier, Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus, Burgmagd Franka Elsbett-Klumpers sowie Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. Foto: Tschapka

Es dauert gar nicht mehr lange, dann lädt die Stadt Hilpoltstein wieder zu ihrem großen Mittelalterfest rund um die Burgruine ein. Von Freitag, 12. Mai, bis Sonntag, 14. Mai, werden am altehrwürdigen Wahrzeichen der Burgstadt unter dem Motto „Ritter, Barden, Beutelschneide“ längst vergangene Zeiten wieder lebendig.

Wie im vergangenen Jahr, als die Corona-Situation eine verlässliche Planung noch nicht zuließ, wird der Eintritt frei sein. Das Einzige, auf das man verzichten muss, ist das Pferdeturnier mit den Tassilo-Rittern – aber das ist kein Abschied für immer, betont Bürgermeister Markus Mahl (SPD): „Bei besonderen Anlässen wie Jubiläen werden sie wieder dabei sein.“

Als Grund für den jetzigen Verzicht führt Mahl unter anderem den großen Aufwand bei der Organisation, aber auch Sicherheitsaspekte an. Dafür gebe es heuer ein deutlich größeres Rahmenprogramm als sonst, verspricht Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus. Gerade auch für Kinder sei jede Menge geboten, wie zum Beispiel Jongliervorführungen, Märchenstunden oder Handwerk zum Selbermachen. Wer sich immer schon im Schmieden oder mit Pfeil und Bogen ausprobieren wollte, hat hier die Möglichkeit.

Den „Watschenbaum“ einmal ausprobieren

Bei den „Fahrend Leut“ können sich die Kinder erstmals in der Geschichte des Mittelalterfestes in einem Geschicklichkeitsparcours auf dem Seil, der Wippe, den Pfosten oder dem „Watschenbaum“ ausprobieren. Wer es gemütlicher mag, kann ein Stockbrot am Lagerfeuer backen. Bestimmt werden auch das Mäuseroulette von „Markus, dem Mäusegaukler“ oder das Zauberrad von Marc Hoffmann, bei dem jeder Wunsch auf magische Weise in Erfüllung gehen soll, viele Kinderaugen strahlen lassen.

Elisabeth Dietz von der „Hilpoltsteiner Spielkiste“ wird sowohl Geschichten erzählen als auch mit den Mädchen und Buben basteln. Natürlich gibt es auch wieder Burgführungen – sowohl für Kinder als auch Erwachsene – mit den Stadtführern Andreas Schmitzer und Manfred Seitz.

Der Markt und das Lagerleben werden alle Gäste in die Zeit des Mittelalters zurückversetzen. Das Ambiente des Areals und die Burgruine bilden dafür die perfekte Kulisse. Eine Falknershow, die viele noch aus der Zeit vor Corona kennen, ist wieder dabei, ebenso dürfen kämpfende Ritter mit Schwertern und anderen Waffen nicht fehlen. „Nur sind sie eben dieses Mal nicht hoch zu Ross“, so Ibinger. Zu den Höhepunkten der diesjährigen Veranstaltung zählen auch die Konzerte der Erfurter Band Vielgestalt, die das Publikum mit altertümlichen Klängen verzaubern wird. Das Programm auf der Bühne moderieren wird die Burgmagd Franka Elsbett-Klumpers im Wechsel mit Marktvogt Willi Baier.

Feines aus der „Garkuchl“ und der „Braterey Sau Guat“

Für das leibliche Wohl wird ebenfalls aufs Beste gesorgt sein. Aus der mittelalterlichen „Garkuchl“ und der „Braterey Sau Guat“ gibt es krumme Hund’, Ritterspieße, Sau am Spieß und Burgfräuleinlocken, in der Hanfbäckerey deftige und vegane Fladen, Tabula Tilly bietet ihr Rahmbrot feil und die Zuckerbäckerey Rothenberger noch viele „Leckereyen“ mehr. Und wem mehr nach Gerstensaft ist, den führt der Weg in die Burgschenke der THW-Helfervereinigung.

Ob mittelalterliche Gewandungen und Schuhe, Schwerter und Morgensterne, Lederwaren und Felle oder Seifen und Holzarbeiten: Auf dem Markt gibt es vieles nicht nur zu bestaunen, sondern auch zu erstehen. Und wer sehen will, wie all diese Dinge im echten Leben genutzt wurden, zieht ein paar Meter weiter ins Lager der verschiedenen Gruppen, wo sich unter anderem die „Edlen Fanfarenspieler zu Hilpoltstein“, der Heidecker Trommlerhaufen, aber auch die Bogenschützen „Vulpes Infantiles“ und die „Landsknechte 1504“ tummeln werden.

Jede Menge Programm also, und das ohne einen einzigen Gulden Eintritt zahlen zu müssen. „Wir wollen unserem Ruf als familienfreundliche Stadt gerecht werden, außerdem gehen wir davon aus, dass deshalb viele Hilpoltsteiner die Gelegenheit nutzen, an mehreren der drei Tage vorbeizuschauen“, so Mahl.

HK