Landkreis Roth
Landkreismuseen im Aufwärtstrend

Sowohl den Historischen Eisenhammer als auch das Fundreich Thalmässing haben 2022 mehr Menschen besucht

02.01.2023 | Stand 02.01.2023, 14:28 Uhr

Nicht nur von oben betrachten, sondern bis in alle Winkel besuchen, kann man künftig virtuell den Eisenhammer. Foto: Landratsamt

Von Rainer Messingschlager

Hilpoltstein/Roth – Licht am Ende des Tunnels: Es kommen wieder mehr Menschen in die Museen des Landkreises. „Bei den Besucherzahlen ist wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen“, sagte Renate Müller vom Landratsamt in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres im Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus. Das gilt sowohl für das Museum Fundreich in Thalmässing als auch im Besonderen für den Historischen Eisenhammer in Eckersmühlen.

Bis zum Ende der Museumssaison 2022 im Oktober wurden laut Müller 4296 Besucher gezählt. Im Vergleich zum Coronajahr 2021 ein Anstieg um 91 Prozent. Aber auch der Vergleich mit 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, lohnt sich, da waren es mit 4700 Besuchern nicht allzu viele mehr. Der Eisenhammer läuft somit fast schon wieder auf Normalbetrieb. Dass es nicht noch mehr Besucher waren, liegt noch an der Zurückhaltung bei den Flusskreuzfahrten, lediglich 235 Besucher kamen im Vorjahr von den Schiffen an den Eisenhammer, 2019 waren es mehr als 650.

Auf Hochtouren liefen im vergangenen Jahr auch wieder die Führungen. Mehr als 2700 Besucher ließen sich den Eisenhammer fachkundig zeigen, ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr um 144 Prozent.

Vielfalt der Museumslandschaft

Im August wurde zudem die Sonderausstellung „Reisen in die Vergangenheit eröffnet“. Diese zeigt die Vielfalt der Museumslandschaft im Landkreis anhand von 17 ausgewählten Museen. Ab Februar wird die Ausstellung im Foyer des neuen Hopfensaals in Georgensgmünd zu sehen sein. Dazu kamen weitere Sonderveranstaltungen wie die Spectrum Kulturwoche, die Museumsnacht oder der Repair-Day.

Für das kommenden Jahr ist im Reitstall des Museum eine Ausstellung anlässlich des 25. Todestages des letzten Hammerbesitzers Fritz Schäff geplant. „Es gibt noch Zeitzeugen und sicher auch noch Fotos, die irgendwo schlummern“, sagte Renate Müller. Auch 2023 kommt ein neuer Imagefilm, der zum Teil schon gedreht ist und im Frühjahr fertig sein soll. Zudem kann man den Eisenhammer bald online besuchen und eine 3D-Tour durch das gesamte Areal machen. Und der nächste Termin im Eisenhammer ist schon in dieser Woche: am Dreikönigstag, 6. Januar, dann heißt es „Winterschmieden mit Gaumenkitzel und Feuerschalen.“

Noch lange nicht auf die alten Besucherwerte kommt dagegen das Museum Fundreich in Thalmässing. Bis einschließlich Oktober wurden 922 Gäste gezählt. Das sind zwar gut 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr, aber von den einst 2000 und 2500 Besuchern, die man schon hatte, ist man noch ein wenig entfernt.

Aufgehübschte Kinderecke im Museum Fundreich

Um wieder mehr Leute ins Museum zu bringen, wird beispielsweise die Kindermuseumsecke inhaltlich überarbeitet und mit neuen Möbeln bestückt. Auch gibt es wieder Sonntagführungen zwischen Mai und November jeweils am ersten Sonntag im Monat sowie eine am Dreikönigstag. Im Januar und März ist eine archäologische Vortragsreihe angesetzt, das Keltenfest ist am 17. September angesetzt und ab Oktober will man am Projekt „Museumszeit ist Winterzeit“ des Naturparks Altmühltal teilnehmen. Mögliche Sonderausstellungen sind daneben die „Forumsausstellung“ (Republik und Kaiserzeit) oder „Manifestation der Macht“ über Augustus, Vespasian und Trajan. Ab der Saison 2024 will das Museum Fundreich auch mit geänderten Öffnungszeiten an den Start gehen. Man wolle „die Museumsöffnung besser an den Bedürfnissen der Gäste ausrichten“, so Müller.

HK