Ein Erfolgsmodell für die Kunst
Kunstverein „Spectrum“ wird 40 Jahre alt – Ein Projekt für den ganzen Landkreis

08.04.2024 | Stand 08.04.2024, 13:00 Uhr

Der „Skulpturenweg“ führt vorbei an mittlerweile 60 Werken von Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Deutschland und Israel durch die Gemeinde. Foto: Schmitt

Der Kunstverein „Spectrum“ gehört seit vielen Jahren zu den prägendsten Akteuren bildender Kunst im Landkreis Roth. 2024 kann er Jubiläum feiern.

Vor 40 Jahren ist er von 13 Gründungsmitgliedern aus verschiedenen Gemeinden des Landkreises ins Leben gerufen worden.

Spectrum hat im November 1984 im Rednitzhembacher Gemeindezentrum das Licht der Welt erblickt. Seither ist der Künstlerverein eng mit Rednitzhembach verbunden und hat dort zum Entstehen des Skulpturenwegs beigetragen. Nun gibt es dazu eine neue Idee: Die Verbindung der Kunstwege in Rednitzhembach und Georgensgmünd durch die Fortführung über Roth und Büchenbach im Rednitztal.

70 Mitglieder leben und wirken im Landkreis

Im Gespräch mit dem ersten Bürgermeister Jürgen Spahl hat die amtierende Spectrum-Vorstandschaft die Gemeinsamkeiten der Vergangenheit Revue passieren zu lassen und beim Blick in die Zukunft eine solche Verbindung angeregt. „Vieles wäre ohne den Kunstverein nicht verwirklicht worden“, ist Vorsitzender Heinz-Peter Lehmann aus Roth überzeugt. „Seine knapp 70 Mitglieder leben und wirken in den Landkreis-Gemeinden.“ Vorstandsmitglied Steffi Bloß beispielsweise ist auch Vorsitzende der „Hembacher Maler“. Weiter haben an dem Gespräch die stellvertretende Vorsitzende Annette Rehm aus Allersberg, Gründungsmitglied Reinhard Bienert aus Abenberg sowie der künstlerische Koordinator Thomas Volkmar Held aus Thalmässing und Klaus Leo Drechsel aus Rednitzhembach teilgenommen.

In Rednitzhembach existiert seit vielen Jahren ein realer Anknüpfungspunkt, der auch auf Spectrum-Mitglieder zurückgeht. Der „Skulpturenweg“ führt vorbei an mittlerweile 60 Werken von Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Deutschland und Israel durch die Gemeinde. Ab Beginn des neuen Jahrtausends haben Jürgen Spahl und Christel Vogelsang als gemeindliche Kulturbeauftragte diese Kunstmeile entschieden vorangetrieben. Das erste Werk stammt von Klaus Leo Drechsel.

Seine spektakuläre Stahl-und-Glas-Konstruktion „Sternentor“ ist im September 2000 am Einfluss des Mainbachs ins Rednitztal errichtet worden. Zuvor hatte ein auch von Spectrum angeregtes Symposium stattgefunden. Bis 2006 folgten weitere Workshops bei denen unter Mitwirkung von Spectrum-Mitgliedern Skulpturenweg-Werke entstanden sind. Bereits in den 1990er Jahren hatten die Spectrum-Mitglieder Clemens Heinl aus Schwabach und Thomas Volkmar Held mit Skulpturen im öffentlichen Raum für Diskussionen gesorgt.

Idee kommt aus den neuen Bundesländern

Nach Darstellung Heinz-Peter Lehmanns kam die Idee zu den Skulpturenwegen in den 1990er Jahren aus den neuen Bundesländern in die Region. Die Mitglieder Thomas Volkmar Held, Klaus Leo Drechsel, Ottokarl Hüttlinger aus Roth und Uli Hallmayer aus Abenberg suchten Kontakt zu einigen Kommunen. In Georgensgmünd und Rednitzhembach fiel ihre Initiative nach und nach auf fruchtbaren Boden. Insbesondere, weil sich die Ersten Bürgermeister Klaus Wernard und Jürgen Spahl die Anregung zu eigen machten und sich austauschten. 2000 ist in Georgensgmünd der erste Skulpturenweg mit 15 Werken aus Jurakalkstein, Stahl und Holz eröffnet worden. Die 2,4-Kilometer-lange Strecke verläuft vom Bruck-Espan entlang des Fuß- und Radwegs in Richtung Roth bis nach Oberheckenhofen.

Der enge Bezug Rednitzhembachs zu Kunst und Kultur zeigt sich nach Meinung von Heinz-Peter Lehmann auch daran, dass es mittlerweile 140 Kunstausstellungen im Rathaus und im Gemeindezentrum gegeben hat. Gut ein Drittel davon mit Künstlerinnen und Künstlern aus Schwabach und dem Landkreis Roth. „Der enge Kontakt zwischen Kunstverein Spectrum und der Gemeinde ist nie abgebrochen“, stellte Lehmann fest. In der Person von Steffi Bloß mache sich dies auch personell fest. „Die gegenseitige Wertschätzung für das jeweilige Engagement des anderen prägt unsere positive Partnerschaft“, waren sich Lehmann und Spahl vollkommen einig.

HK