Waldbauern auf der Gewinnerseite
Forstbetriebsgemeinschaft Heideck-Schwabach profitiert von anhaltend hohen Holzpreisen

20.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:44 Uhr

Den langjährigen Ausschussmitgliedern Franz Peter, Peter Stadler, Thomas Knotz, Anton Walter und Otto Götz (von links) danken FBG-Vorsitzender Thomas Harrer (in der Hocke) und Geschäftsführer Hans Stromberger (rechts). Elena Falk vom Forstamt (4. von links) und BBV-Vertreter Hans Volland (2. von rechts) stellten der FBG das Zukunftswaldprojekt vor. Foto: Leykamm

Unterm Strich hat sich die letztjährige Rundholzvermarktung als „relativ stabil“ gezeigt. So vermeldete es bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Heideck-Schwabach in Roth deren Geschäftsführer Hans Stromberger. Zur Freude über die gute wirtschaftliche Lage gesellt sich bei den Waldbesitzern aber zunehmend die Sorge um den Wald, der durch Dürreperioden und beständigen Wassermangel immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird.

Was die wirtschaftlichen Zahlen anbetrifft, sei 2022 zwar „ein sehr gutes Jahr“ gewesen, führte Stromberger weiter aus. Die Witterung aber habe dafür gesorgt, dass gebietsweise gleich drei Generationen an Borkenkäfern sich an den Fichten austoben konnten. „Wir erwarten hohe Schadholzzahlen“, schwor Stromberger die FBG auf viel Arbeit ein. Bei der Kiefer gebe es ebenso starke Ausfälle zu beklagen. Selbst Schädigungen bei Buchen seien zu beobachten gewesen. „Der Waldumbau ist dringend nötig“, unterstrich er.

Das aber hätten die 2742 Mitglieder – zuletzt kamen 20 dazu – längst beherzigt, was sich in der Zahl von mehr als 210000 verkauften Pflanzen niederschlage. Nur noch bei einem Viertel davon handle es sich dabei um Nadelholz. Den Löwenanteil machten mittlerweile Laubhölzer aus.

Heizwerke des Kreisesbescheren FBG Verlust

Auch anderen Zahlen der FBG lesen sich imposant: Dienstleistungen im Wert von 57000 Euro wurden erbracht, 137000 Wuchshüllen und anderes Waldschutzmaterial sowie 20 Kilometer Zaun vermittelt. 45 Waldpflegeverträge betreut die FBG derzeit. Für die Vereinsmitglieder, die zusammen fast 18000 Hektar Wald bewirtschaften, verkaufte die Selbsthilfeeinrichtung mehr als 64500 Festmeter Holz, was einer Steigerung um 22 Prozent entspricht. Insgesamt konnten so 4,8 Millionen Euro an Holzgeld ausgezahlt werden.

Trotz guter Zahlen musste man 2022 allerdings ein Minus von fast 20000 Euro hinzunehmen. Grund hierfür sei die Zahlung von Körperschafts- und Gewerbesteuer, was wiederum laut Stromberger mit der nunmehr aufgekündigten Beteiligung an den Biomasseheizwerken Roth zusammenhänge: „Deren Gewinne werden uns steuerlich angerechnet, landen aber nicht bei der FBG“, erläuterte der Geschäftsführer. Derzeit überlege man, wie solche Hürden der Zusammenarbeit abgebaut werden könnten. Wären diese Steuerzahlungen nicht angefallen, hätte man ein Plus von rund 60000 Euro erwirtschaftet, unterstrich er.

Zusätzlich zu der leichten Erhöhung der Holzübernahmegebühr müsse man langfristig über eine Erhöhung der vergleichsweise niedrigen Mitgliedsbeiträge nachdenken.

Was den aktuellen Holzmarkt anbelangt, sei die Stimmung weiter optimistisch: „Die Preise sind sogar leicht gestiegen und bei fast allen Sortimenten sehr gut.“ Der milde Winter habe lediglich die Brennholzpreise gedrückt. Jetzt sei das Aufarbeiten von Schad- und Käferholz gefragt, ebenso wie das Kontrollieren der Bestände. „Für den Frischholzeinschlag ist es sinnvoll, die Preislage im April abzuwarten“, empfahl Stromberger abschließend.

Bevor er gemeinsam mit dem Vorsitzenden Thomas Harrer langjährige Ausschussmitglieder für ihr Engagement ehrte. Es waren dies Otto Götz (Oberheckenhofen, er ist seit 40 Jahren dabei), Anton Walter (Großweingarten, 35 Jahre), Thomas Knotz (Schwabach, 30 Jahre), sowie Franz Peter (Laibstadt) und Peter Stadler (Patersholz, beide 25 Jahre).

HK