Straßenbeleuchtung
Eine Stunde früher finster: Hilpoltsteiner Stadtrat beschließt Stromsparmaßnahme

– Nur noch Hauptverkehrsstraßen werden durchgehend erhellt

01.10.2022 | Stand 22.09.2023, 5:05 Uhr

Nur Hauptverkehrsstraßenwie der Altstadtring sollen noch die ganze Nacht durch beleuchtet werden. Foto: De Geare

Von Viola De Geare

Hilpoltstein – Die Beleuchtung an Kirche, Burg und Residenz ist bereits seit geraumer Weile nachts nicht mehr eingeschaltet, jetzt sollen auch die Straßenlaternen kürzer brennen, um Strom zu sparen. Das hat der Hilpoltsteiner Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend beschlossen.

2202 Leuchtmittel gebe es für die Straßenbeleuchtung in Hilpoltstein. Diese seien zu großen Teilen seit 2015 bereits auf LED umgerüstet worden, so dass jetzt für die Straßenbeleuchtung nur noch rund 197000 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr verbraucht würden. Zum Vergleich: Vor dem Beginn der Umrüstung waren es laut Bürgermeister Markus Mahl (SPD) noch rund 726000 kWh.

Dennoch schlug Mahl vor, die Leuchten, die bisher um 1 Uhr nachts ausgeschaltet worden sind, nun bereits um Mitternacht zu löschen. Das betrifft vor allem die Laternen in Wohngegenden. Die ganze Nacht hindurch brennen derzeit nur die Leuchten an den Hauptverkehrsadern und teilweise im dortigen Umfeld. Hier sollen einige Ganznachtleuchten zu Halbnachtleuchten werden, so dass wirklich nur noch die Hauptverkehrsstraßen nachts durchgängig beleuchtet sind, um so der Verkehrssicherheit Rechnung zu tragen.

Allerdings müsse noch geklärt werden, ob es technisch möglich sei, diese Leuchten entsprechend vom Ganznacht- auf das Halbnacht-Kabel umzuklemmen. Dies müsse alles per Hand vom Vertragspartner N-Ergie Netz erledigt werden, erklärte Stadtbaumeister Thomas Stark. Die Ganznachtleuchten sollen zusätzlich gedimmt werden, so dass sie nur noch mit 50 Prozent der Leistung leuchten. Durch diese Maßnahmen könnten jährlich rund 6000 Euro eingespart werden. Ab 2025 sei eine weitere Optimierung durch intelligente Leuchtmittel geplant.

CSU-Fraktionssprecher Christoph Raithel sah zwar die Notwendigkeit, in Hinblick auf die zunehmende Lichtverschmutzung auch bei der Straßenbeleuchtung anzusetzen, wollte aber wissen, ob die Verkehrssicherheit bei gedimmten Leuchten noch gegeben sei. Seien zum Beispiel an Kreuzungen querende Menschen noch gut zu erkennen? Mahl entgegnete, dass er davon ausgehe, dass mit der notwendigen Umsicht von Fahrern und Fußgängern hier keine Gefahr bestehe. Markus Odorfer (FW) fragte nach, ob mit den Maßnahmen nicht auch gleich ein Umbau der Schaltstellen auf eine zentrale Steuerung der Beleuchtung via Computer möglich wäre. Stadtbaumeister Stark erwiderte, dass die N-Ergie Netz hier technisch noch nicht so weit sei.

Christoph Leikam von den Grünen sah eine Abschaltung ab 0 Uhr als passend an. Vom ökologischen Aspekt her regte er an, künftig verstärkt darauf zu achten, bei den Leuchtmitteln ein insektenfreundliches Lichtspektrum zu wählen und die Lampen nur nach unten abstrahlen zu lassen. Mahl erklärte, dass dies vielerorts bereits der Fall sei, hier aber ab 2025 weiter nachgebessert werde.

Die Umstellung der Beleuchtung wurde letztlich vom Gremium einstimmig angenommen und wird in den kommenden Wochen umgesetzt.

HK