Von Tobias Tschapka
Roth – Zwei Jahre Zwangspause, und jetzt ein Jubiläum: Zum 40. Mal hat der Landkreis Roth am Samstag ein Spiel- und Sportfest für Menschen mit Behinderung ausgerichtet. Fand dieses inklusive Sportereignis früher auf einem Sportplatz in der Otto-Lilienthal-Kaserne statt, wurde es wegen der großen Veränderungen der vergangenen Jahre am Fliegerhorst wie schon 2019 auf der Kreissportanlage im Rother Schulzentrum ausgetragen.
Was aber nichts daran änderte, dass sich nach wie viele Soldatinnen und Soldaten bei dieser Veranstaltung engagieren: So kümmerten sie sich um den Auf- und Abbau, kochten einen leckeren Eintopf oder betreuten einzelne Wettkampfstationen, um dort die Zeiten oder die Weite der Sprünge und Würfe zu müssen.
Da Landrat Herbert Eckstein am Wochenende noch wegen einer Covid-19-Infektion außer Gefecht gesetzt war, übernahm die Begrüßungsansprache, die für die Gehörlosen von einem Gebärdendolmetscher übersetzt wurde, Stellvertreter Walter Schnell. „Schade, dass er heute nicht da sein kann, denn für den Landrat ist das Spiel- und Sportfest für Menschen mit Handicap die schönste Sportveranstaltung des Jahres“, sagte Schnell, und übermittelte die Grüße des Landkreischefs an die vielen Teilnehmer. Insgesamt hatten sich über 450 aus den verschiedenen Einrichtungen und den fünf Reha-Sportgemeinschaften im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach angemeldet. Denn parallel zum 40. Sportfest wurden auch wieder die Kreismeisterschaften der Reha-Sportler ausgetragen.
Bei den Behinderteneinrichtungen stellte mit 112 Teilnehmern die Regens-Wagner-Stiftung aus Zell die größte Gruppe. der Hilpoltsteiner Auhof war mit 80 Comenius-Schülern sowie mit 55 Sportlern aus den Wohngruppen vertreten. Ebenfalls am Start waren 47 Teilnehmer der Lebenshilfe Roth-Schwabach sowie fünf von der Lebenshilfe Hilpoltstein. Alle Gruppen zogen wie bei den Olympischen Spielen ein und trugen dabei ihre blauen T-Shirts, die von den Schwabacher Lebenshilfe-Werkstätten angefertigt worden waren.
Am obligatorischen Aufwärmtraining beteiligten sich auch die zahlreichen Ehrengäste. Darunter die Bürgermeister aus Schwabach Peter Reiss, aus Rednitzhembach Jürgen Spahl, und aus Wendelstein Werner Langhans. In Bewegung war auch der offizielle Vertreter der Bundeswehr, Hauptmann Stefan Ballack, für den Walter Schnell eine klare Botschaft hatte: „Es ist zwar wunderschön auf unserer Kreissportanlage, aber wenn wir unser Spiel- und Sportfest irgendwann in der Zukunft wieder auf dem riesigen Gelände der Kaserne machen könnten, würde uns das sehr freuen“.
Bei den anschließenden Wettkampfen standen die üblichen Leichtathletik-Disziplinen Werfen, Laufen und Springen auf dem Programm. Auch wenn an den einzelnen Stationen einige Soldaten halfen, so stellten die Mehrheit der Helferinnen und Helfer doch die Auszubildenden von der Sparkasse Mittelfranken-Süd und des Landratsamtes.
Neben den Wettkämpfen sorgte auch das Programm des Rother Kreisjugendring für viel Spaß. Neben der Hüpfburg gab es die Möglichkeit, eine riesige aufblasbare Weltkugel über die Wiese zu rollen, und es gab einen Fitness-Parcours.
Ganz zum Schluss, als der letzte Ball geworfen, der letzte Sprung gesprungen, und der letzte Sprint gelaufen war, durfte auch der beliebte Luftballon-Wettbewerb nicht fehlen, der bunte Farbkleckse in den Himmel malte – so bunt wie das breite Spektrum der Sportlerinnen und Sportler, für die das Spiel- und Sportfest des Landkreises Roth einen ganz besonderen Tag im Jahr darstellt.
HK
Nach dem Einzug wie bei den Olympischen Spielen stehen die klassischen Leichtathletik-Disziplinen wie Sprint und Wurf auf dem Wettkampfprogramm. Für viel Spaß sorgt auch die Station, eine riesige aufblasbare Weltkugel über die Wiese zu rollen. Fotos: Tschapka
