Ehrung für Ehrenamtliche im Kreis Roth
Dickes Dankeschön an die vielen „Vereinsmeier“

Landkreis Roth ehrt mit reichhaltigem Brunch und Auszeichnungen die Inhaberinnen und Inhaber der Ehrenamtskarte

27.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:26 Uhr

Die Goldene Ehrenamtskarte verleihen Landrat Herbert Eckstein (2.v.l.) sowie Sonja Winkler (links) und Anne Thümmler (rechts) von Füreinander an Jürgen Bodach, Hans Gsänger, Angelika Sollner, Gerd Sollner und Hans-Jörg Wiedemann. Foto: Klier

Ehre, wem Ehre gebührt: Zu einem abwechslungsreichen Ehrenamtsbrunch hatte der Landkreis Roth in den Rother Festsaal „Auf Draht“ des AWO- Kreisverbandes in Roth eingeladen – um damit sein Dankeschön für ehrenamtliches Engagement auszudrücken. Aus den mittlerweile 3820 Inhabern der Ehrenamtskarte im Landkreis waren 75 ausgelost worden, die mit jeweils einer Begleitperson an dem Brunch teilnehmen durften. Die bayerische Ehrenamtskarte ist ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement.

Die Organisation lag in den Händen von Anne Thümmler und Sonja Winkler von Füreinander, der Kontaktstelle am Landratsamt Roth, die das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern bündelt. Humorvoll wie immer eröffnete Landrat Herbert Eckstein (SPD) die Veranstaltung, um gleich den Begriff Brunch auf Fränkisch zu definieren: „Hast zu lang g’schlafn und musst jetzt so spät frühstück’n?“

Eckstein leitete aber rasch zum eigentlichen Zweck der Einladung über: „Ohne die ehrenamtlich Tätigen“, fuhr er sachlich fort, „würde die Gesellschaft nicht funktionieren.“ Die Bezeichnung Vereinsmeier sei in seinen Augen ein Ehrentitel. Es sei ungut, wenn man nicht zur Jahresversammlung eines Vereins gehe, aus Angst, man könne dort einen Posten auf’s Auge gedrückt bekommen. Bei der Übernahme von Ämtern müsse man lernen, dass man auch einmal einen Fehler machen dürfe. Und im schlimmsten Fall, wenn sich keiner mehr finde, würden sich Vereine auflösen und große Lücken hinterlassen.

Freiwillige Feuerwehr hat beim Ehrenamt die Nase vorn

Am 28. Februar 2013 hatte die Auftaktveranstaltung zur Verleihung der Ehrenamtskarte stattgefunden. Einige der Anwesenden waren bereits damals dabei gewesen: Isolde Dürnberger, Erwin Dürr, Maximilian Peschke, Maria Ruder und Jürgen Titkemeyer.

Bisher wurde an 1491 Landkreisbürger die Blaue Ehrenamtskarte verliehen, die man für zwei Jahre ehrenamtliches Engagement erhalten kann. Für 25 Jahre Engagement kann es unter bestimmten Voraussetzungen die Goldene Karte geben, die bisher immerhin 2472 Mal ausgegeben wurde. Heute kamen fünf weitere Personen dazu: Jürgen Bodach, Hans Gsänger, Angelika Sollner, Gerd Sollner und Hans-Jörg Wiedemann. Zusätzlich erhielten sie eine Urkunde, eine Broschüre und ein Stück Alpaka-Seife.

Die weitaus größte Gruppe der Karteninhaber stellen die Freiwillige Feuerwehr, der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz. Es folgen die Sportvereine und die Jugendarbeit. Das Durchschnittsalter liegt bei 47 Jahren. Jünger als 20 Jahre sind 196 Personen, älter als 80 Jahre sind 28 Personen. Die älteste Karteninhaberin ist 95 Jahre alt.

Thalmässing mit den meistenEhrenamtskarten

Gemessen an der Einwohnerzahl wohnen in Thalmässing prozentual die meisten Inhaber. 90 Akzeptanzpartner im Landkreis belohnen die ehrenamtliche Tätigkeit mit Vergünstigungen, weitere sind beispielsweise an den Oberbayerischen Seen, in der Altmühltherme Treuchtlingen, im Legoland Deutschland und im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim zu finden.

Dann waren die Rother Schlosshofspieler an der Reihe. Hans Sachs, der vor rund 500 Jahren ein Nürnberger Schuh- macher und Poet gewesen war, hat in Reimform den Schwank „Die listige Buhlerin“ verfasst, der zur Erheiterung des Publikums unter der Regie von Docky Schattner dargeboten wurde. Die gnädige Frau des Hauses hat darin gleich zwei Liebhaber, die infolge ungeschickten Timings zur gleichen Zeit im Haus sind. Als dann auch noch der Herr Gemahl unvermittelt heimkommt, scheint das Chaos perfekt. Doch der listigen und redegewandten Dame des Hauses gelingt es mit viel Geschick, ihren Mann so an der Nase herumzuführen, dass er schließlich nichtsahnend beide als Freunde empfängt. Julia und Klaus Metzger, Beate Hammerl, Armin Gsänger, Wolfgang Treitz und Sabine Danninger erhielten für ihr köstliches Spiel reichen Applaus.

Landrat hat für jeden persönliche Worte parat

Um dem Namen des Vormittags gerecht zu werden, war zudem ein abwechslungsreiches und schmackhaftes Frühstücksbuffet aufgebaut. Danach wurde noch die Blaue Ehrenamtskarte an Jörg Heise, Frank Richter, Theodor Schmidt, Daniel Uhlmann, Meinhard Schmidt, Michael Kunz, Thomas Winter, und nicht zuletzt an die erst 20 Jahre alte Laura Gänsbauer verliehen. Aber auch die anderen anwesenden Gäste wurden nicht vergessen. Landrat Eckstein rief sie namentlich auf und hatte auch für sie persönliche Worte parat.

HK