Gewerkschaft handelt Lohnlimit aus
12,60 Euro sind die untere Grenze: Steigender Lohn für Mitarbeiter von HOGA-Betrieben

Lohnzettel ab April überprüfen

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:36 Uhr

Servieren will gelernt sein: Damit Fachkräfte auch angemessen bezahlt werden, gilt für DEHOGA-Betriebe ab April ein Lohnlimit von 12,60 Euro.

Rund um Theke und Küche gibt es mehr Geld: Wer im Landkreis Roth im Gasthaus, Hotel oder Café arbeitet, bekommt mehr fürs Portemonnaie. „Nicht die Kellnergeldbörse wird dicker, sondern diesmal das private Portemonnaie von Kellnern, Köchinnen und Co. Profitieren wird auch, wer demnächst wieder im Biergarten jobbt. Denn unter 12,60 Euro pro Stunde sollte dann in der Gastronomie keiner mehr nach Hause gehen. Das ist das neue Gastro-Lohnlimit“, sagt Regina Schleser von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Im Kreis Roth arbeiten rund 1650 Beschäftigte im Gastgewerbe

Die Geschäftsführerin der NGG Nürnberg-Fürth verweist dabei auf die aktuelle Lohnerhöhung im April, die die Gastro-Gewerkschaft für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Bayern erreicht hat. Das gelte für alle Betriebe, die im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) organisiert sind. „Damit ist gleichzeitig aber auch die ‚Lohn-Latte‘ gelegt, an der sich alle Gastro-Unternehmen orientieren sollten“, so Regina Schleser. Insgesamt arbeiten im Kreis Roth rund 1650 Beschäftigte im Gastgewerbe – von der Gasthausküche bis zum Restaurantservice, von der Hotelbar bis zur Rezeption. Und das in knapp 220 Betrieben – vom Hotel bis zum Gasthof mit Biergarten. Die NGG Nürnberg-Fürth beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

Als Berufsstarter jetzt gut 2620 Euro im Monat verdienen

„Wer in der Küche oder im Service gelernt hat und in Vollzeit arbeitet, verdient als Berufsstarter jetzt gut 2620 Euro im Monat – und damit 125 Euro mehr als bislang“, so NGG-Geschäftsführerin Schleser. Erfahrene Kräfte hätten sogar knapp 140 Euro mehr in der Tasche und somit gut 2880 Euro am Monatsende auf der Abrechnung stehen. „Selbst angelernte Köche oder Kellnerinnen gehen ab jetzt mit einem Monatslohn von 2340 Euro nach Hause. Wer in der Gastronomie arbeitet, sollte unbedingt den April-Lohn checken“, empfiehlt Schleser.

Wer das zusätzliche Geld, das die NGG für die Beschäftigten ausgehandelt habe, nicht bekomme, dem rät Schleser zu einer Beratung bei der Gewerkschaft vor Ort in Nürnberg oder Fürth, erreichbar unter (0911) 2090120. „Die Gastro-Branche sucht händeringend fittes Personal. Wer den Tariflohn nicht bezahlt, dürfte Schwierigkeiten haben, seine Leute zu halten“, glaubt Schleser.

HK