Jeans liegen gefaltet auf einem großen Tisch, Schuhe in einem Holzregal, Kuscheltiere in einer kleinen Tonne, Kindersitze auf einem Schrank. Viele Klamotten hängen an mehreren Ständern, zwei davon stehen vor dem Tor. In einer Garage des Zentrums für Berufs- und Familienförderung in Pfaffenhofen öffnet am 19. August der Second-Hand-Laden namens Lieblingsstücke. Alle dürfen dort kaufen, aber vor allem ist er für Bedürftige gedacht.
Die zwei Kleiderständer stehen eigentlich nur vor dem Tor, damit in der Garage Platz zum Aufräumen und Sortieren ist. Sie locken bereits vor der Eröffnung die ersten Kunden an. „Da kommen immer wieder Leute vorbei und fragen: Wann macht’s ihr auf? Manche lassen sich Sachen zurücklegen“, berichtet Christine Rist, Leiterin des Zentrums für Berufs- und Familienförderung. Sie wollte schon lange einen Second-Hand-Laden für Bedürftige eröffnen – „weil wir immer Kleider kriegen“. Die nahm bisher auch immer wieder jemand mit. „Dann kann man das auch offiziell machen.“
Für Kunden, die im neuen Second-Hand-Landen nicht zahlen können, soll es voraussichtlich Gutscheine geben. Das bespreche ihr Team noch, erklärt Rist. „Viele haben einfach trotzdem kleine Geldbeutel.“ Gerade werde es schlimmer. Dennoch schämten sich die Menschen häufig, zur Tafel oder zum Jobcenter zu gehen. Die Gutscheine sollen helfen, die Leute zu entlasten.
Der Laden soll den Kunden aber nicht nur die Möglichkeit geben, Kleidung zu kaufen, sondern auch die eigenen Sachen zu flicken. „Viele haben ja keine Nähmaschine mehr daheim.“ In dem Geschäft steht in einer Ecke eine auf einem Arbeitstisch. Man könne sich dann von einer Schneiderin anleiten lassen, wie man etwa einen neuen Reißverschluss an die Hose näht oder eine alte Jeans zu einer Tasche verarbeitet, erklärt Rist. Dafür sollten sich Besucher aber vorher anmelden. Das Team hat sich ein weiteres spezielles Angebot ausgedacht: Für das erste Lebensjahr von Babys werden Rundum-Pakete mit Kleidung zum Ausleihen für je ein halbes Jahr angeboten.
Größere Räume gesucht
Wer Klamotten spenden will, sollte darauf achten, dass diese gewaschen und nicht kaputt sind. Wenn aber ein Knopf an der Bluse fehlt, „so was richten wir“, erklärt Rist.
Neben Kleidung von Jeans bis Abendkleid findet man auch Kinderwägen und -sitze, Kuscheltiere, Windeln. In einem Regal stehen Krüge, verschiedene Arten von Gläsern, ein Bügeleisen, vor dem Regal ein Kerzenständer. Der Laden werde nicht nur Kleidung entgegennehmen, bemerkt Rist. Aber wie das Team solche gemischten Gegenstände präsentiert, das müsste es erst überlegen und das solle auch nicht überhand nehmen. Dafür ist der Platz zu begrenzt. „Wir suchen größere Räume. Wenn es gut geht, gehen wir woanders hin.“
Vorerst aber verkauft Lieblingsstücke beim Bürgerzentrum in der Rot-Kreuz-Straße 2 ab Freitag, 19. August. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr. Wer sich unter Anleitung einer Schneiderin an die Nähmaschine setzen will, sollte vorher einen Termin vereinbaren unter Telefon (08441) 2776800 oder per E-Mail an info@zbf-paf.de. Die Schneiderin wäre von Montag bis Mittwoch vormittags im Haus. Wer gern freiwillig in dem Second-Hand-Laden mithelfen möchte, kann sich ebenfalls unter dieser Telefonnummer oder E-Mail-Adresse melden.
PK
