Handball-Landesliga
Trainerin Simone Schäffler sieht vielfältige Gründe für den Abstieg des MTV Pfaffenhofen

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 13:00 Uhr

Eine Stütze, die den MTV-Frauen erhalten bleibt: Magdalena Scherer (links) zählte in der abgelaufenen Saison zu den besten Pfaffenhofenerinnen. Fotos: Stolle

Mit vielen Widrigkeiten hatten die Handballerinnen des MTV Pfaffenhofen in der abgelaufenen Landesliga-Saison zu kämpfen. Am Ende stand für das Team von Trainerin Simone Schäffler nur der neunte Tabellenplatz – und damit der Abstieg in die Bezirksoberliga – zu Buche.

Schon vor der Saison sei für ihr Team die Nachricht, dass die halbe Liga absteigen muss, ein Dämpfer gewesen. „Wir wussten damit, dass es schwer für uns wird und wir mindestens ein ausgeglichenes Punktekonto brauchen, um die Liga zu halten“, erklärt Schäffler. Hinzu kam, dass der MTV mit einem schwächer besetzten Kader als das Jahr davor in die Spielzeit ging. „Wir mussten ohne Kathrin Ostermeier und Melanie Habold (zum HC Donau/Paar) auskommen. Früh in der Saison brachen uns mit Vivien Bulla und Eva Künzel zwei weitere Stützen weg“, beschreibt die Trainerin. Schäffler füllte den Kader darum regelmäßig mit den A-Jugendspielerinnen Lene Köhn, Anna-Lena Scherer und Annalena Krajina auf. „Die haben es gut gemacht, aber es ist völlig klar, dass sie die Leistungsträgerinnen nicht ersetzen konnten.“ Im weiteren Saisonverlauf brachen Schäffler verletzungsbedingt immer mal wieder noch weitere Stützen weg. „Die Landesliga ist eine Leistungsklasse, um zu bestehen, brauchst du sieben Spielerinnen auf gutem Niveau, die mindestens zweimal pro Woche trainieren. Das war bei uns nicht der Fall, ich hatte in der Donnerstagseinheit oft andere Spielerinnen da als am Dienstag“, schildert Schäffler, die zudem feststellte, dass die Süd-Staffel der Landesliga stärker besetzt ist als die Nord, in der Pfaffenhofen das Jahr zuvor gespielt und als Tabellensechster den Klassenerhalt geschafft hatte. „Es war eine chaotische Saison mit vielen Widrigkeiten, trotzdem hätten wir am Ende fast den Klassenerhalt geschafft“, resümiert die MTV-Trainerin.

Großer Umbruch beim MTV Pfaffenhofen

Zur kommenden Spielzeit steht den Pfaffenhofenerinnen ein großer Umbruch bevor. Vor allem die Abgänge von Julia Brandstädter (zurück nach Schleißheim) und Johanna Dirmaier (HC Donau/Paar) schmerzen. „Dirmaier hat überragend gehalten und uns viele Punkte gerettet“, sagt Schäffler. Brandstädter warf in 20 Spielen 155 Tore und lag damit auf Rang vier der Torjägerliste. Auch Eva Künzel werde schwer zu ersetzen sein, glaubt Schäffler. „Sie war auf ihrer Position in der Mitte Dreh- und Angelpunkt. Aufgrund ihrer Hüftprobleme wird sie lange ausfallen und frühestens im Januar zum Team stoßen.“

Zumindest Kreisläuferin Magdalena Scherer bleibt dem Team erhalten. „Sie ist eine wichtige Stütze. Sie war sehr kampfstark und und hat viele gute Spiele gemacht“, lobt Schäffler. Um sie herum könnte das Team in der kommenden Saison deutlich jünger werden. Wie die Trainerin erklärt, gibt es bei den Pfaffenhofenern die Überlegung, die A-Jugend aufzulösen und aus dem Pool aus A-Juniorinnen und Senioren-Spielerinnen zwei Mannschaften zu melden. „Es ist noch nicht final entschieden, die Gespräche laufen noch“, sagt Schäffler.

Simone Schäffler hört als Trainerin auf

Entschieden ist hingegen, dass sie keine dieser Mannschaften in der kommenden Saison anleiten wird. „Ich höre aus privaten Gründen auf“, sagt die aus Hannover stammende Geisenfelderin, die den MTV damit zwei Spielzeiten lang trainierte. „Mit ein bisschen Abstand möchte ich aber in den Handballsport zurückkehren, mich weiterbilden und dann eine höherklassige Mannschaft trainieren, vielleicht dritte oder 2. Liga.“ Wer die MTV-Frauen kommende Saison in der Bezirksoberliga trainieren wird, ist noch nicht ganz klar. „Fest steht, dass mein bisheriger Co-Trainer Mirko Hollstein weitermacht“, sagt Schäffler, die trotz des Abstiegs auf eine „schöne Zeit“ bei den MTV-Frauen zurückblickt. „Ich bleibe als Fan erhalten und drücke die Daumen“, sagt die ehemalige Drittliga-Spielerin.

PK