Landesliga Südwest
Torspektakel mit Happy End: Jetzendorf verschafft sich mit 4:3-Sieg Luft – FSV unterliegt trotz Führung

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 21:06 Uhr

An zwei Jetzendorfer Toren beteiligt: Stefan Stöckl (links) bereitete gegen Illertissen II einen Treffer vor und erzielte einen selbst. Foto: Stolle

Ein großer Schritt zum Klassenerhalt ist dem TSV Jetzendorf am Sonntag in der Landesliga Südwest gelungen: Das Team von Trainer Stefan Kellner gewann ein spektakuläres Heimspiel gegen den FV Illertissen mit 4:3 und hat jetzt sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Dagegen musste sich der FSV Pfaffenhofen trotz einer 2:0-Führung mit 2:4 beim FC Ehekirchen geschlagen geben.

TSV Jetzendorf - FV Illertissen II 4:3: „Es war ein wildes Spiel. Das lag aber nur an uns, wir haben es verpasst, die Partie frühzeitig zu entscheiden und haben bei allen Gegentoren mitgeholfen“, bilanzierte Jetzendorfs Trainer Kellner. Dabei begann die Partie optimal für die Gastgeber. Stefan Stöckl brachte sie nach nur zehn Minuten in Führung. Illertissen hatte zwar mehr Ballbesitz, strahlte aber im letzten Drittel wenig Gefahr aus und kam nur zu zwei Halbchancen. „Das war aber klar. Wir wussten, dass sie sehr spielstark sind und uns diesbezüglich überlegen sein würden. Wir waren aber das gefährlichere Team“, erläuterte Kellner. In der 42. Minute war der TSV dem 2:0 nahe: Dominic Reisner hätte den Ball nur noch über die Linie schieben müssen, kam aber nicht mehr richtig ran und die Chance war dahin. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff wurde eine Chance der Gastgeber auf der Linie geklärt, Illertissen schaltete direkt um und Denis Milic traf zum 1:1-Ausgleich. „Das kam aus heiterem Himmel, wir waren auch in der zweiten Halbzeit das gefährlichere Team“, ärgerte sich Kellner. Seine Mannschaft hatte in der Folge zwei Chancen durch Benedict Geuenich, doch das Tor fiel erneut auf der anderen Seite. Die Gäste spielten in der 63. Minute einen langen Ball, Jetzendorfs Hintermannschaft stand nicht gut und Ansumana Sanneh markierte das 1:2. Die Antwort des TSV dauerte jedoch nur zwei Minuten. Ein Jetzendorfer Freistoß wurde abgeblockt, Wojciech Fassl kam an den Ball und versenkte ihn zum Ausgleich im langen Eck. Fassl war es auch, der dann das 3:2 in der 79. Minute vorbereitete. Sein punktgenauer Ball aus dem Zentrum erreichte den gestarteten Stefan Nefzger, der im Eins-gegen-Eins den Torwart aussteigen ließ und die 3:2-Führung für Jetzendorf erzielte. Die Gäste mussten nun aufmachen und wurden bestraft. Dustin Kothmair gelang an der Mittellinie eine starke Balleroberung, Stöckl zog über rechts davon, legte quer auf den eingewechselten Bryan Beyreuther und der schob zum 4:2 ein. Das war immer noch nicht der Schlusspunkt, denn in der Nachspielzeit stand die TSV-Hintermannschaft erneut schlecht bei einer Halbfeldflanke, Sanneh kam frei zum Kopfball und versenkte ihn zum 4:3. Danach mussten die Gastgeber noch zwei lange Bälle verteidigen, dann war es geschafft. „Der Sieg geht aus meiner Sicht auf jeden Fall in Ordnung. Es war ein extrem wichtiger Erfolg gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf, das ist heute das Wichtigste“, freute sich Kellner.
TSV Jetzendorf: Manhard, Els, Geuenich, Stöckl, Nefzger, Heckmeier (61. Beyreuther), Reisner (89. Raabe), Rist, Fassl, Kothmair, Kirmair. – Tore: 1:0 Stöckl (10.), 1:1 Milic (47.), 1:2 Sanneh (63.), 2:2 Fassl (65.), 3:2 Nefzger (79.), 4:2 Beyreuther (85.), 4:3 Sanneh (90+1). – Schiedsrichter: Tiedeken (TSV Neusäß). – Schiedsrichter: Tiedeken (Neusäß). – Zuschauer: 150.

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FC Ehekirchen - FSV Pfaffenhofen 4:2 (2:2): Als „total unnötig“ stufte Pfaffenhofens Trainer Gerhard Lösch die Niederlage in Ehekirchen ein. „Wir haben uns in ein paar Situationen zu unclever verhalten und das Spiel noch aus der Hand gegeben“, ärgerte er sich. Dabei lief es für sein Team zunächst wie am Schnürchen: „Die ersten 25 Minuten gingen klar an uns, wir haben verdient mit 2:0 geführt“, sagte Lösch. Dem 1:0 durch Paul Starzer ging eine kluge Spielverlagerung voraus. Der FSV-Mittelfeldspieler hatte im Zentrum Platz, zog aus 18 Metern ab und traf unhaltbar ins Eck (22.). Drei Minuten später wurde eine Hereingabe von rechts von den Gastgebern unzureichend geklärt und Luca Brudtloff erhöhte auf 2:0 (25.). „Dann haben wir viel zu schnell das 1:2 bekommen“, haderte Lösch. Nach einem eigenen Einwurf verlor der FSV im Zentrum den Ball und Nicolas Ledl erzielte den Anschlusstreffer für den FCE (31.). Sechs Minuten später blockten die Gastgeber nach einem Freistoß aus dem Halbfeld Bastian Bösl frei und dieser köpfte zum 2:2 ein (37.). „Diese beiden Treffer waren eine kalte Dusche für uns, wir haben uns in der Halbzeit geschüttelt und gesagt, dass wir an die Anfangsphase der Partie anknüpfen wollen“, schilderte Lösch. Die zweite Hälfte verlief dann sehr ausgeglichen mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Ein langer Ball („von denen sie gefühlt 50 gespielt haben“ – Lösch) brachte Ehekirchen dann in Führung. Maximilian Bär war frei durch und schoss vor dem Tor zum 3:2 ein (69.). „Zugegeben: Der Ball war stark vom Gegner gespielt, er ging genau zwischen unsere Innenverteidiger hindurch“, sagte Lösch. Sein Team hatte noch ein, zwei Chancen zum Ausgleich, doch dieser wollte gegen die nun gut verteidigenden Ehekirchener nicht mehr gelingen. Schließlich besorgte Paul Schmidt in der Nachspielzeit noch das 2:4 (90. + 1.). Der FSV fiel durch die Pleite auf Rang zwölf zurück, hat aber weiter vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Im Heimspiel gegen den fünf Punkte hinter dem FSV liegenden SC Oberweikertshofen (Samstag, 14 Uhr) soll nun der erste Erfolg des Jahres gelingen. „Ganz klar: Das ist ein Pflichtsieg“, sagte Lösch.
FSV Pfaffenhofen: Köhler, Hippacher, Brummer, S. Wagner, Völke, Brudtloff, Fischer, Cipolla, Riebold, Heigl, Starzer (F. Wagner, Nirschl, Killer, Semache). – Tore: 0:1 Starzer (22.), 0:2 Brudtloff (25.), 1:2 Ledl (31.), 2:2 Bösl (37.), 3:2 Bär (69.), 4:2 Schmidt (90.). – Schiedsrichter: Oligschläger. – Zuschauer: 200.

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