Neue Regelung
Stadtwerke Pfaffenhofen tragen künftig Kosten für Hausanschlüsse – dafür steigen die Verbrauchsgebühren

10.11.2023 | Stand 10.11.2023, 15:34 Uhr

Im Zuge des Straßenausbaus im Ostviertel mussten 2020 auch viele private Hausanschlüsse erneuert werden – hier beispielsweise auf der Lerchenhöhe. Die Kosten von je mehreren Tausend Euro mussten die Hauseigentümer aus eigener Tasche bezahlen. Bei Fällen ab 2024 werden sie stattdessen in die allgemeine Gebührenkalkulation einfließen. Rückerstattungen soll es aber nicht geben. Foto: Kraus, Archiv

Ab 1. Januar 2024 übernehmen die Stadtwerke Pfaffenhofen die Kosten für den Neubau und die Sanierung von Wasser- und Abwasser-Hausanschlüssen in Pfaffenhofen. Das hat am Donnerstagabend der Stadtrat einstimmig beschlossen. Gegenfinanziert werden soll das über steigende Gebühren und Herstellungsbeiträge ab 2025.



Wie die Stadtwerke mitteilen, liegt damit erstmals die Verantwortung für die Herstellungs- und Sanierungsarbeiten an Hausanschlüssen baulich sowie finanziell beim Kommunalunternehmen. Bisher haben die Stadtwerke die Bauarbeiten veranlasst, bezahlen mussten aber die Eigentümer – und zwar meist vierstellige Summen. Diese Pauschalen und Sanierungsvereinbarungen gehören nun der Vergangenheit an: Alle ab Januar 2024 fertiggestellten Anschlüsse unterliegen laut der vom Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig verabschiedeten Satzungsänderung der neuen Regelung.

Entscheidung dürfte auch zu Unmut führen



Pfaffenhofener, die eine Hausanschlusssanierung noch vor sich haben, können sich freuen. Für Bürger, die in den vergangenen Jahren bereits für den Bau oder die Sanierung zur Kasse gebeten wurden, gibt es allerdings keine Rückerstattung – was sicherlich zu Unmut führen dürfte, auch weil sie ab 2025 trotzdem an den Kosten beteiligt werden. Denn die Verbesserung, Erneuerung, Veränderung, Stilllegung und Beseitigung sowie die Unterhaltung der Grundstücksanschlüsse werden langfristig von den Stadtwerken über die Gebühren finanziert.

3,1 Cent mehr pro verbrauchten Kubikmeter Wasser



Diese werden beim Wasser voraussichtlich um 1,2 Cent pro Kubikmeter steigen, beim Abwasser um 1,9 Cent. Allerdings nicht sofort, sondern erst zur neuen Kalkulationsperiode 2025 bis 2028. Laut Beispielrechnung des Kommunalunternehmens entspricht das bei einem Vierpersonenhaushalt mit durchschnittlichem Verbrauch etwa fünf Euro höheren Gesamtgebühren im Jahr als nach dem bisherigen Abrechnungsmodell. Im Gegenzug soll es der Vergangenheit angehören, dass Bürger wegen maroder Hausanschlüsse mit Pauschalen von zuletzt bis zu 4500 Euro konfrontiert werden.

Auch Beiträge bei Neubauten steigen



Auch die Herstellungsbeiträge für Neu- und Anbauten werden zur Gegenfinanzierung erhöht werden – laut vorliegender Berechnung um 36 Cent pro Quadratmeter Geschossfläche und 7 Cent pro Quadratmeter Grundstücksfläche.

Anmerkung der Redaktion: In der ersten Version des Berichts wurde der Eindruck erweckt, die Gebührenerhöhung greife ebenfalls ab 2024. Das ist nicht der Fall: Sie wird erst in die nächste Kalkulationsperiode von 2025 bis 2028 einfließen. Die Gebühren steigen ab 2024 aber trotzdem von 2,61 auf 2,71 Euro pro Kubikmeter Wasser beziehungsweise von 2,88 auf 3,08 Euro pro Kubikmeter beim Abwasser. Diese Preisstaffelung von 2021 bis 2024 wurde vom Stadtrat bereits im Dezember 2020 beschlossen.